Weimar (dpa)
Kein großes Demokratie-Vertrauen im Kampf gegen Pandemien
Sollen gewählte Volksvertreter die Entscheidungen treffen? Die Bundesbürger sind da offenbar nicht restlos überzeugt. Zumindest bei der Bewältigung von Pandemien und Klimawandel.
Weniger als die Hälfte der Bürger in Deutschland hält die Demokratie als Staatsform für gut geeignet, um Pandemien erfolgreich zu bekämpfen.
In einer Umfrage antworteten 44 Prozent, Demokratie sei dafür „sehr gut“ oder „eher gut“ geeignet, teilte die Deutsche Nationalstiftung am Donnerstag in Weimar mit. 40 Prozent wiederum halten die Staatsform für „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“ geeignet, die Herausforderungen einer Pandemie zu meistern, 15 Prozent können sich nicht entscheiden.
Positiver schätzen die Befragten die Demokratie als Staatsform bei der Bewältigung des Klimawandels ein: Hier halten 52 Prozent der Befragten die Staatsform für gut und 33 Prozent für schlecht geeignet, die Herausforderungen zu bewältigen.
Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Stiftung durchgeführt. Deren Vorstandsvorsitzender Thomas Mirow, SPD-Politiker und ehemaliger Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, sagte zu den Ergebnissen, Demokratien müssten die Probleme „beherzt und kompetent“ angehen. „Dann wird es gelingen, größere Mehrheiten von der Überlegenheit freiheitlicher Gesellschaften zu überzeugen.“
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