Antholz (dpa)
Biathlet Doll beim Einzel Zwölfter - Groß mit Debüt
In die Top Ten haben es die deutschen Skijäger beim Weltcup-Einzel in Antholz nicht geschafft. Ein Biathlet mit einem berühmten Vater hat sich durchgekämpft.
Papa Ricco Groß drückte die Daumen, als Sohnemann Marco bei seinem Weltcup-Debüt erstmals am Schießstand in Antholz auftauchte.
Mit der Startnummer 107 kassierte der 26 Jahre alte deutsche Meister im Einzel-Wettkampf nach vier Schießeinlagen drei Strafminuten und beendete seine Premiere in der Biathlon-Elite auf Platz 65. Im Frühjahr war er aus der Sportförderung geflogen, wollte seine Karriere eigentlich beenden.
Beim Sieg von Anton Babikow über die 20 Kilometer lag der Sohn des mehrmaligen Olympiasiegers Ricco Groß über sieben Minuten hinter dem fehlerfrei gebliebenen Russen. Der 30-Jährige, der zu Saisonbeginn aufgrund mangelnder Leistungen ausgemustert worden war, gewann vor dem Norweger Tarjei Bö (2 Strafminuten/+ 9,7 Sekunden) und seinem Landsmann Said Karimulla Khalili (1/+ 48,5 Sekunden).
Doll: „Es war unfassbar hart“
Bester aus dem wegen der Olympia-Vorbereitung dezimierten deutschen Team war Benedikt Doll. Der Schwarzwälder glänzte im prestigeträchtigen Einzel in der Loipe, verpasste aber nach vier Strafminuten als Zwölfter mit einem Rückstand von 2:44,6 Minuten den Sprung in die Top Ten. „Es war unfassbar hart“, sagte der 31-Jährige.
Justus Strelow (2) lieferte als 22. ein ordentliches Rennen ab, lag 3:49,3 Minuten zurück. „Rundum zufrieden bin ich nicht“, sagte der Sachse in der ARD. Der 25-Jährige hatte ebenfalls mit dem Olympia-Ticket geliebäugelt, doch die Wahl war auf David Zobel gefallen. „David hat in Ruhpolding super Rennen gezeigt, ist verdient bei Olympia dabei. Es war jetzt keine große Enttäuschung, die ich wegstecken musste“, sagte Strelow.
Olympia-Teilnehmer Zobel auf Rang 31
Einen Tag nach seiner Olympia-Nominierung kam Zobel (4/4:27,1 Minuten) auf Rang 31. Der 25-Jährige kassierte seine vier Strafminuten bei seinen ersten beiden Auftritten am Schießstand. „Insgesamt gesehen war es eine kleine Biathlon-Lehrstunde für mich“, sagte er.
Nach der Berufung ins Peking-Team sei er sehr euphorisch gewesen, habe aber versucht, das wegzuschieben. „Es ist nicht selbstverständlich für mich, im Weltcup zu laufen. Das ist gerade das fünfte Rennen für mich.“ In Ruhpolding war Zobel Zehnter geworden, hatte so die halbe Olympia-Norm erfüllt.
Lucas Fratzscher (5/6:50,4) beendete das Rennen auf Platz 59. Philipp Horn hatte seinen Start kurzfristig wegen Magen-Darm-Problemen absagen müssen. Hochfilzen-Sprintsieger Johannes Kühn war zwar vor Ort, aber nach seiner Corona-Infektion im Rennen noch nicht dabei. In Antholz geht es am Freitag mit dem Damen-Einzel (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) weiter.
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