Karlsruhe (dpa)
IS-Unterstützerin am Flughafen festgenommen
Einen Haftbefehl gab es schon lange, nun wurde eine mutmaßliche Unterstützerin der Terror-Organisation IS festgenommen. Die junge Frau soll eifrig Spenden für Gleichgesinnte gesammelt haben.
Eine 27 Jahre alte Frau ist wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in der Terror-Vereinigung Islamischer Staat (IS) am Flughafen Frankfurt festgenommen worden.
Die Deutsche, gegen die bereits seit November 2021 ein Haftbefehl vorliegt, soll Anhängerin des salafistischen Islam sein und unter anderem für weibliche Angehörige des IS ein Spendennetzwerk betrieben haben. Am Samstag wurde sie dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Den Vorwürfen zufolge war die Beschuldigte im Jahr 2013 mit ihrem Mann nach Syrien ausgereist und schloss sich spätestens Anfang 2014 dem IS an.
Nachdem ihr Mann - zur Nationalität des in Deutschland geborenen IS-Kämpfers wurde nichts mitgeteilt - 2015 bei Gefechten im Namen der Terror-Organisation ums Leben kam, heiratete sie hintereinander zwei weitere IS-Kämpfer und lebte bis Anfang 2019 im Irak und in Syrien an jeweils verschiedenen Orten unter der Herrschaft des IS. „Sie führte den gemeinsamen Haushalt und wurde dafür vom IS entlohnt“, so die Bundesanwaltschaft.
Mutmaßlich Geld für IS-Mitglieder gesammelt
Nach ihrer Festnahme durch kurdische Kräfte Anfang 2019 habe sie in einem Flüchtlingslager in Nordsyrien aktiv Geld für IS-Mitglieder in Flüchtlingslagern gesammelt. Außerdem sei sie Kontaktperson gewesen zwischen Geldbeschaffern in Deutschland einerseits und zu unterstützenden weiblichen IS Mitgliedern in Syrien andererseits.
Ende 2019 soll sie ein höherrangiges IS-Mitglied als Zweitfrau geheiratet und weiter für finanzielle Förderung von IS-Mitgliedern gesorgt haben. Seit 2020 bis zu ihrer Rückkehr nach Deutschland befand sie sich demnach in türkischem Gewahrsam. Die Frau war am Freitag festgenommen worden.
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