Genf (dpa)

WHO: 99 Prozent der Weltbevölkerung atmen verschmutzte Luft

| 04.04.2022 15:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Starker Smog in Neu Delhi. Foto: Partha Sarkar/XinHua/dpa
Starker Smog in Neu Delhi. Foto: Partha Sarkar/XinHua/dpa
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Feinstaub, Stickstoffdioxid, Gas: Weltweit sterben mehr als sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung. Jedes Jahr.

Fast die gesamte Menschheit ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu hohen Schadstoffwerten in der Luft ausgesetzt.

Geschätzte 99 Prozent der Weltbevölkerung atmeten Luft, die die WHO-Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid übersteige, hieß in einem jährlichen WHO-Bericht. Das Modell beruht auf Messungen aus 6000 Städten in 117 Ländern, sowie auf Daten, die von Satelliten gesammelt werden.

Jedes Jahr würden weltweit mehr als sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung sterben, sagte die WHO-Umweltmedizinerin Maria Neira. Feinstaub kann in Lunge und Blut eindringen, die Atemwege beeinträchtigen, das Herz-Kreislaufsystem schädigen und etwa zu Schlaganfällen führen. Stickstoffdioxid entsteht hauptsächlich in Verbrennungsmotoren von Fahrzeugen. Das Gas wird ebenfalls mit Atemproblemen in Zusammenhang gebracht. Die UN-Organisation hatte ihre Grenzwerte vergangenes Jahr deutlich gesenkt.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sprach von der „dringenden Notwendigkeit, die globale Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen viel schneller zu verringern“. Die Gesundheitsorganisation forderte unter anderem Förderungen für den Umstieg auf saubere Energie in Privathaushalten. Rauch von Öfen und Feuerstellen ist laut WHO ein wesentlicher Faktor für die globale Luftverschmutzung. Außerdem sollten aus Sicht der WHO Maßnahmen für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Verkehr getroffen werden.

Laut dem Luftqualitätsbericht bestehen deutliche Unterschiede zwischen reicheren und ärmeren Regionen. In Ländern mit hohem Einkommen werden in 17 Prozent der Städte die WHO-Richtwerte für Feinstaub eingehalten. In Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen sind es nur ein Prozent der Städte.

© dpa-infocom, dpa:220404-99-792971/6

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