Aurich
Fall Basse: Anklage gegen 55-Jährigen erhoben
Die Staatsanwaltschaft Aurich hat im Fall Basse einen 55-Jährigen wegen Totschlags angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, die 66-jährige Millionärin aus Leer getötet zu haben.
Leer/Aurich - Massiver Blutverlust infolge einer Gewalttat: Daran soll die 66 Jahre alte Galeristin Gerda Basse aus Leer gestorben sein. Die Staatsanwaltschaft Aurich geht von einem Verbrechen aus und hat einen 55-jährigen Mann wegen Totschlags angeklagt. Das teilte die Behörde am Montag mit.
Sie wirft dem Beschuldigten vor, er habe der Frau nach einem Streit mit einem Messer die Halsschlagader durchtrennt und danach mit einem Hocker auf sie eingeschlagen. An dem massiven Blutverlust sei das Opfer dann gestorben. Tatort war demnach ein Galerie-Café in Leer-Bingum, das Gerda Basse gehörte, Tatzeit die Nacht zum 22. Oktober 2016.
Leiche in einem Waldstück entdeckt
Die Auricher Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter den Leichnam in den Tagen nach dem Verbrechen weggebracht und in einem Waldstück in Seevetal (Kreis Harburg) abgelegt hat. Dort war die Tote, bedeckt mit Grünabfällen, am 5. März von einem Spaziergänger entdeckt worden.
Die Ermittler glauben, dass sie aufgrund von Zeugenaussagen, Spuren und anderen Beweismitteln genug in der Hand haben, um einen hinreichenden Verdacht gegen den Mann zu begründen. Das sagte die Pressesprecherin der Behörde, Oberstaatsanwältin Dr. Katja Paulke, dem GA auf Nachfrage. Die Anklage wurde im März eingereicht, ohne dass das Ergebnis der Obduktion vorlag; zur Untersuchung der Rechtsmedizin wurden auch am Montag noch keine Aussagen gemacht. Das Landgericht Aurich muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird.
Beschuldigter bestreitet Tatvorwurf
Der 55-Jährige hatte in Basses Villa in der Großstraße in Leer zur Miete gewohnt. Nachdem Bekannte die Galeristin als vermisst gemeldet hatten, war er bei den Ermittlungen unter Verdacht geraten. Seit dem 12. November 2016 sitzt er in Untersuchungshaft.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat er den Tatvorwurf bislang bestritten. Er räumte lediglich ein, dass er den Leichnam in Basses Jaguar aus Bingum fortgeschafft und in Seevetal abgelegt habe.