München (dpa)

US-Ministerium schaltet sich in Allianz-Milliardenstreit ein

| 02.08.2021 13:55 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Allianz kämpft in den USA mit Klagen von Investoren, die Schadenersatz in der Coronakrise fordern. Nun leitet das US-Justizministerium eine Untersuchung ein - keine erfreuliche Nachricht.

Die Allianz hat in den USA mit einer Untersuchung des US-Justizministeriums zu Schadenersatzklagen potenter Investoren zu kämpfen.

Die Kläger werfen dem zum Münchner Konzern gehörenden Vermögensverwalter Allianz Global Investors coronabedingte Milliardenverluste vor. Nach der Wertpapieraufsichtsbehörde SEC habe nun auch das US-Justizministerium (DOJ) eine Untersuchung eingeleitet, teilte die Allianz mit. Daraufhin stürzte die Allianz-Aktie an der Frankfurter Börse bis zum Mittag um über sieben Prozent auf 194 Euro ab, so tief wie seit Ende Januar nicht mehr.

Der Allianz-Vorstand sprach von einem „relevanten Risiko“, dass die Angelegenheit „erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse der Allianz Gruppe“ haben könnte. Zu den Klägern gehören nach US-Medienberichten unter anderem die New Yorker Metro, der Lehrer-Pensionsfonds im Bundesstaat Arkansas und die Gewerkschaft Teamsters.

Die Vorwürfe laufen darauf hinaus, dass die AGI-Fondsmanager die eigenen Richtlinien nicht eingehalten und nicht angemessen auf die Marktentwicklung in der frühen Phase der Corona-Pandemie reagiert hätten, was dann wiederum die hohen Verluste der Investoren verursacht haben soll. Die Allianz kooperiert nach eigenem Bekunden vollumfänglich mit der Wertpapieraufsicht und dem US-Justizministerium.

Die AGI sitzt in Frankfurt und ist die kleinere der zwei Allianz-Vermögensverwaltungsgesellschaften, ungleich größer ist die US-Tochter Pimco. Bei den Klagen geht es um so genannte Alpha Fonds der AGI, die im vergangenen Jahr erhebliche Einbußen erlitten hatten. Die Allianz-Vermögensverwaltung insgesamt war 2020 dank des rasanten Aufschwungs der Finanzmärkte nach dem ersten Corona-Schock im Frühjahr vergleichsweise gut durch das Jahr gekommen, allerdings lag das laut Allianz-Geschäftsbericht hauptsächlich an Pimco.

Die Allianz hat bislang keine Rückstellung für eventuelle Kosten der Rechtsstreitigkeiten gebildet. Es sei derzeit weder möglich, den Ausgang der Untersuchungen sowie der Gerichtsverfahren vorherzusagen, noch deren Zeitpunkt einzuschätzen, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:210802-99-667439/4

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