Orlando (dpa)

Wagner-Brüder in der NBA vereint: Gemeinsam in Orlando

Thomas Wolfer, dpa
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Von Thomas Wolfer, dpa
| 24.08.2021 07:27 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Zwei Berliner Brüder spielen künftig gemeinsam in der NBA. Franz und Moritz Wagner stammen aus dem Basketball-Nachwuchs von Alba Berlin, künftig treten sie für die Orlando Magic an.

Das Verhältnis von Franz und Moritz Wagner ist ein besonderes. „Ich und mein Bruder haben eine sehr, sehr enge Beziehung“, sagte Moritz Wagner bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Während der 24-Jährige mit der deutschen Nationalmannschaft in Japan ins Viertelfinale kam, schaffte der fünf Jahre jüngere Franz zeitgleich den Sprung in die beste Basketball-Liga der Welt. Die Orlando Magic wählten das Talent an achter Stelle im Draft aus, nun gab der Club aus Florida auch die Verlängerung des Vertrags mit Moritz Wagner bekannt. Die Brüder aus Berlin treten künftig gemeinsam in der NBA an und erfüllen sich so einen Traum.

Von Berlin in die NBA

Die Wagners entstammen dem Nachwuchs des deutschen Meisters Alba Berlin. 2018 löste Franz im Alter von 16 Moritz als damals jüngsten Bundesliga-Akteur des Hauptstadtclubs ab. Danach gingen beide nacheinander zur University of Michigan und trugen das Trikot der Wolverines. 2018 wurde der 2,11 Meter große Moritz an 25. Stelle zu den Los Angeles Lakers in die NBA geholt, in der kommenden Saison folgt wie erwartet auch der sechs Zentimeter kleinere Franz.

„Das so zu sehen, macht mich fast sprachlos“, sagte Moritz Wagner zu der Situation, als Franz von Orlando gedraftet wurde. Mit den anderen Nationalspielern verfolgte er in Japan im olympischen Dorf die Talente-Ziehung in den USA und sagte anschließend im Scherz: „Der Wichser ist wirklich in der NBA.“ Ein derber Satz, der aber eben gut beschreibt, wie die beiden miteinander umgehen. In den sozialen Medien machen sie ihre Späße, nennen den anderen schon mal „hässlich“, aber halten ganz fest zusammen, wenn es darauf ankommt.

Stolzer Bruder

„Wenn man so einen erfolgreichen Bruder hat, dann sind das die Opfer, die man bringen muss“, sagte Moritz Wagner in Tokio auch. Für ihn sei es durchaus nervenaufreibend gewesen, aus der Ferne zu verfolgen, wo Franz nun in der NBA landet. Dass beide sogar beim gleichen Club spielen, ist ein ganz besonderer Umstand. Denn wirklich viel Mitspracherecht haben die Basketballer eigentlich nicht, wenn es um ihren Arbeitgeber geht. Überraschende Vereinswechsel und Tauschgeschäfte sind in der NBA - anders als in Europa - an der Tagesordnung. Der Name Wagner scheint in Florida aber zu überzeugen.

Moritz Wagner hatte nach dem Abschied von den Washington Wizards und einer Zwischenstation in Boston bereits zum Ende der vergangenen Saison für die Magic gespielt und sich für ein längeres Engagement empfohlen. Über die neue Laufzeit wurden keine Angaben gemacht. Nun muss Franz Wagner seine selbst gewählte Trikotnummer 21 an seinen großen Bruder abgeben, er spielt stattdessen mit der 22. Das Ziel des Neulings ist klar: „Ich werde mir in Orlando den Arsch aufreißen, um der beste Basketballspieler zu werden, der ich sein kann.“

Franz und Moritz Wagner dürften künftig gemeinsam das Nationaltrikot tragen. Franz fehlte im Olympia-Sommer aufgrund der NBA-Chance, dafür gehörte Moritz zum Kern der Mannschaft, die erstmals seit 1992 die K.o.-Runde bei Sommerspielen erreichte. „Er ist einer der tragenden Innenspieler“, sagte der scheidende Bundestrainer Henrik Rödl über Moritz Wagner: „Er hat gezeigt, wie wertvoll er für diese Mannschaft ist. In Zukunft kann man mit ihm rechnen und muss auf ihn bauen.“ Das gilt sicher mindestens genauso auch für Franz Wagner.

© dpa-infocom, dpa:210824-99-943290/5

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