Ihlow (dpa)
Ostfriesen sind Weltmeister im Teetrinken
Rund 300 Liter Tee im Jahr pro Ostfriese - das reicht zum Weltrekord. Nirgendwo wird mehr Tee getrunken, als im Nordwesten Deutschlands.
Schon lange galten die Ostfriesen als Weltmeister im Teetrinken - nun ist die Vorliebe auch offiziell als Rekord anerkannt. Das Rekord-Institut für Deutschland hat ermittelt, dass die Ostfriesen im Schnitt pro Kopf jährlich 300 Liter Tee trinken.
Hochgerechnet seien es rund 14 Millionen Liter pro Jahr, erklärte Rekord-Richter Rolf Allerdissen. Im Bundesdurchschnitt werden demnach gerade einmal 28 Liter pro Kopf und Jahr getrunken.
Am Mittelpunkt Ostfrieslands in Ihlow und am mittelalterlichen Versammlungsplatz der Ostfriesen am Upstalsboom (beide Kreis Aurich) überreichte Allerdissen zwei Urkunden - eine auf Hochdeutsch und eine auf Plattdeutsch - an den Präsidenten des Regionalverbandes Ostfriesische Landschaft, Rico Mecklenburg. Dieser nahm die Auszeichnung stellvertretend für alle Ostfriesen entgegen. Die Auszeichnung bestätige, was die Ostfriesen schon immer wussten, so Mecklenburg. „475 000 Menschen leben dieses Kulturgut, indem sie jeden Tag sehr viel Tee trinken.“
Teekultur geht bis in das 17. Jahrhundert zurück
Die Ostfriesische Teekultur geht bis in das 17. Jahrhundert zurück und ist in der Region im äußersten Nordwesten Niedersachsens fest verwurzelt. Bis zu sechs Teezeiten (auf Plattdeutsch: „Teetied“) gehören für viele Ostfriesen zum Alltag. Seit 2016 ist die Ostfriesische Teekultur als immaterielles Kulturerbe bei der Unesco anerkannt.
Das Rekord-Institut wertete für die Anerkennung der Leistung Zahlen der britischen Statistik-Behörde, des Deutschen Bundesamtes für Statistik und des Deutschen Tee und Kräutertee Verbandes aus. Demnach übertrumpfen die Ostfriesen mit ihrem jährlichen 300 Liter Verbrauch auch Tee-Nationen wie Libyen (287 Liter) und die Türkei (277 Liter).
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