Jakarta (dpa)

Dutzende Tote bei Brand in Gefängnis in Indonesien

| 08.09.2021 07:36 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Polizisten bewachen den Haupteingang des Tangerang-Gefängnisses. Foto: Tatan Syuflana/AP/dpa
Polizisten bewachen den Haupteingang des Tangerang-Gefängnisses. Foto: Tatan Syuflana/AP/dpa
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Am frühen Morgen bricht das Feuer aus. 41 Häftlinge werden tot aufgefunden, es gibt mehrere Verletzte. Eine Katastrophe für die Angehörigen der Opfer.

Bei einem Brand in einem Gefängnis in der Nähe der indonesischen Hauptstadt Jakarta sind mindestens 41 Häftlinge ums Leben gekommen und acht weitere schwer verletzt worden.

Das Feuer brach am frühen Morgen in der Justizvollzugsanstalt Tangerang aus, etwa 20 Kilometer von der Millionenmetropole entfernt, sagte Polizeisprecher Yusri Yunus. „41 Menschen wurden tot aufgefunden“, erklärte er. 30 weitere seien leicht verletzt worden. Die Flammen seien unter Kontrolle gebracht worden. Die Ursache für das Feuer steht noch nicht fest.

Rika Aprianti, eine Sprecherin des Generaldirektors für Strafvollzug im Justizministerium, sagte, das Feuer habe einen Block des Gefängnisses zerstört, in dem 122 zumeist drogenabhängige Häftlinge untergebracht gewesen seien. „Dies ist eine Katastrophe und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer“, sagte sie. Der Gefängnistrakt sei überfüllt und eigentlich nur für 40 Häftlinge konzipiert gewesen.

Wie viele andere Haftanstalten in dem südostasiatischen Inselstaat auch, ist das Gefängnis in Tangerang chronisch überbelegt. Zuletzt saßen dort dem Justizministerium zufolge mehr als 2000 Verurteilte ihre Strafen ab, obwohl das Gebäude für maximal 600 Gefangene gebaut wurde.

„Unser Justizsystem ist auf Inhaftierung als eine Form der Bestrafung angewiesen“, hieß es in einer Erklärung des Instituts für Strafrechtsreform. Ein großes Problem sei aber der gescheiterte Krieg gegen Drogen im viertbevölkerungsreichsten Land der Erde. „Die Mehrheit der 28 241 Drogenverurteilten in indonesischen Gefängnissen sind Drogenkonsumenten, die überhaupt nicht in Haft sitzen sollten“, teilte das Institut mit.

© dpa-infocom, dpa:210908-99-133972/2

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