Paris (dpa)

U-Boot-Streit: Frankreich sieht Verhältnis in Nato belastet

| 19.09.2021 03:15 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der Außenminister von Frankreich, Jean-Yves Le Drian, sieht das Verhältnis innerhalb der Nato belastet. Foto: Jens Schlueter/POOL-AFP/dpa
Der Außenminister von Frankreich, Jean-Yves Le Drian, sieht das Verhältnis innerhalb der Nato belastet. Foto: Jens Schlueter/POOL-AFP/dpa
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Durch den Streit um ein geplatztes U-Boot-Geschäft sieht Frankreich das Verhältnis innerhalb der Nato belastet. Außenminister Le Drian hinterfragt Stärke der Allianz mit den Vereinigten Staaten.

Durch den Streit um ein geplatztes U-Boot-Geschäft mit Australien sieht Frankreich das Verhältnis innerhalb der Nato belastet. „Man muss auch die Stärke der Allianz mit den Vereinigten Staaten hinterfragen“, sagte Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian am Samstagabend dem Sender France 2.

„In einer richtigen Allianz redet man miteinander und respektiert sich, das war nicht der Fall.“ Was geschehen sei, belaste das neue strategische Konzept der Nato. Le Drian sprach von Lügen und einem Vertrauensbruch. „Das geht überhaupt nicht, das heißt, es gibt eine Krise.“

Frankreich hatte am Vorabend bereits auf Wunsch von Präsident Emmanuel Macron seine Botschafter aus den USA und Australien zu Konsultationen zurückgerufen. Australien hatte am Donnerstag bekanntgemacht, sich im Rahmen einer neuen Sicherheitsallianz mit den USA und Großbritannien U-Boote mit Atomantrieb beschaffen zu wollen und von einem 2016 besiegelten Kauf französischer U-Boote Abstand zu nehmen. Die Entscheidung, von der Frankreich, wie Le Drian am Samstagabend sagte, eine Stunde vor der Bekanntgabe erfuhr, bedeutet für Frankreich den Verlust einer 56-Milliarden-Euro-Vereinbarung.

Le Drian rief Europa auf, seine Interessen nach dem Fall Afghanistans an die Taliban und dem U-Boot-Streit gemeinsam besser zu verteidigen, das sei drängend. „Wenn die Europäer nicht merken, dass wenn sie Teil der Geschichte bleiben wollen, sie sich zusammentun und gemeinsam ihre Interessen verteidigen müssen, dann wird ihr Schicksal ein ganz anderes sein und wir können nicht in diese schädliche Richtung gehen.“

© dpa-infocom, dpa:210919-99-271890/2

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