Berlin (dpa)
Weniger Wind - weniger Ökoenergie
Die Treibhausgas-Emissionen sollen sinken, um die Klimaerwärmung zu stoppen. Wichtig hierfür: erneuerbare Energien. Doch die sind nicht immer berechenbar.
Ökostrom aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energiequellen hat in diesem Jahr nach Branchenangaben bislang rund 43 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt - und damit weniger als im Vorjahreszeitraum.
Vor allem Windräder an Land und auf See produzierten von Januar bis September weniger Strom als in den ersten drei Quartalen 2020, wie vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen.
Forderung nach Energiewende
Von Januar bis September 2020 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsstromverbrauch den Angaben zufolge mit knapp 48 Prozent deutlich höher als in diesem Jahr. Der höhere Anteil an erneuerbaren Energien im Vorjahr sei allerdings von einem ungewöhnlich windreichen ersten Quartal 2020 und einen durch die Corona-Einschränkungen deutlich niedrigeren Stromverbrauch geprägt gewesen, berichtete der BDEW. Inzwischen liege der Stromverbrauch wieder auf dem üblichen Niveau.
„Die Energiewende muss ganz oben auf der To-Do-Liste der neuen Bundesregierung stehen“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mit Blick auf die beginnenden Koalitionssondierungen. Vor allem beim Ausbau der Windenergie an Land müsse es mehr Tempo geben. Professor Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, mahnte Fortschritte beim Stromsparen und der Energieeffizienz an. „Darum muss sich die neue Bundesregierung intensiver kümmern, wenn sie das ambitionierte Klimaschutzziel von 65 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreichen will“, sagte er.
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