Szeged (dpa)

U21 will auch in Ungarn wirbeln: „Jeden Tag neu beweisen“

Miriam Schmidt, dpa
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Von Miriam Schmidt, dpa
| 11.10.2021 15:19 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Wollen auch in Ungarn Grund zum Jubel haben: Noah Katterbach (l-r), Kevin Schade und Malik Tillman. Foto: David Inderlied/dpa
Wollen auch in Ungarn Grund zum Jubel haben: Noah Katterbach (l-r), Kevin Schade und Malik Tillman. Foto: David Inderlied/dpa
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Kevin Schade und Malik Tillman retten dem neuen U21-Coach Antonio Di Salvo mit ihren Premieren-Toren das Debüt. Ansprüche wollen beide dennoch nicht stellen, weitere Einsätze sind aber wahrscheinlich. Die Talente verbindet auch die bewusste Entscheidung für den DFB.

In ihre erste U21-Auswärtsreise starteten die neuen  DFB-Youngster Kevin Schade und Malik Tillman gut gelaunt und bescheiden.

Ansprüche auf einen Stammplatz wollten die beiden 19 Jahre alten Nachwuchs-Fußballer nach ihrem erfolgreichen Debüt in der wichtigsten deutschen Junioren-Auswahl noch nicht anmelden. „Der Trainer wird entscheiden, was am besten ist“, sagte der Freiburger Schade zu seinen Einsatzchancen im nächsten EM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn am Dienstag (17.30 Uhr/ProSieben Maxx) in Szeged.

„Man muss sich jeden Tag neu beweisen, dem Trainer immer wieder zeigen, was man drauf hat“, sagte Malik Tillman, der beim FC Bayern zuletzt einen Profi-Vertrag bis 2024 unterschrieben hat. Gut möglich aber, dass der neue U21-Chefcoach Antonio Di Salvo in Ungarn erneut auf Schade und Tillman setzt. „Beide haben enorme Qualitäten, die sie zu Unterschiedsspielern machen können“, lobte Co-Trainer Daniel Niezkowski am Montag. Und immerhin haben Schade und Tillman mit ihren Toren bei ihrem U21-Debüt gegen Israel dazu beigetragen, dass Di Salvo seine erste Dienstreise als Cheftrainer entspannt angehen kann.

Last-Minute-Sieg gegen Israel

Von den Glücksgefühlen nach dem Last-Minute-Sieg gegen Israel konnte der Coach auch während des Flugs nach Budapest noch zehren. „So Siege in letzter Sekunde tun viel für die Stimmung, auch im Trainerteam“, sagte Niedzkowski grinsend. Bei Di Salvo hatte beim Debüt in seiner Heimatstadt Paderborn noch die Nervosität überwogen. „Die Anspannung als Cheftrainer ist dann doch eine andere und die Freude vielleicht einen Tick mehr“, sagte der 42 Jahre alte Nachfolger von Stefan Kuntz als U21-Chefcoach über den Sieg, den sein Team erst mit zwei Treffern in der packenden Schlussphase perfekt gemacht hatte.

Damit reist der Titelverteidiger als Tabellenführer nach Ungarn und will dort seine Erfolgsserie fortsetzen „Bislang sind wir auf einem guten Weg. Drei Spiele und drei Siege sprechen für sich, genauso wie die Moral, die wir gegen Israel bewiesen haben“, sagte der Bremer Jean-Manuel Mbom, der sein Startelf-Debüt gab. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die EM 2023 in Georgien und Rumänien.

Schweres Spiel in Ungarn

„Jetzt haben wir ein schweres Spiel in Ungarn, wo wir uns weiter verbessern müssen“, kündigte Di Salvo an. „Wir müssen schneller spielen und manchmal zielstrebiger sein“, forderte er. Vor allem mit dem Defensivverhalten bei den Gegentoren war der Ex-Profi nicht zufrieden. „Wir haben den Ball zu lange gehalten, haben den Gegner kaum laufen lassen. Das müssen wir verbessern“, sagte er.

Niedzkowski erwartet in Ungarn einen „sehr disziplinierten Gegner“, der mit einer Fünferkette verteidigt. Gut möglich, dass dann die „Unterschiedsspieler“ Schade und Tillman wieder eine Chance von Beginn an bekommen. Die beiden Youngster stehen für eine Reihe junger Spieler der Jahrgänge 2001 oder 2002, die noch in der U20 spielen dürften, aber schon in der U21 für Furore sorgen. „Das ist ein Jahrgang, der uns viel Freude bereitet“, sagte Niedzkowski.

Und noch etwas haben Tillman und Schade mit einigen U21-Profis wie Mbom gemeinsam: Sie hätten auch für ein anderes Land auflaufen können, entschieden sich aber für den Deutschen Fußball-Bund. „Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen“, sagte Schade, dessen Vater aus Nigeria stammt. Tillman, der für die USA spielen könnte, sagte: „Es ist immer ein Privileg, für Deutschland spielen zu dürfen. Es ist eine besondere Ehre, den Adler auf der Brust zu tragen.“

© dpa-infocom, dpa:211011-99-556525/4

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