Düsseldorf/Stuttgart (dpa)
Umfragen: SPD-Höhenflug und CDU-Absturz in mehreren Ländern
Ende September konnte die SPD bei der Bundestagswahl triumphieren. Neue Umfragewerte zeigen nun: Die Partei kann auch auf Länderebene punkten, während die CDU in der Wählergunst zurückfällt.
Nach dem Wahlsieg der SPD bei der Bundestagswahl und der historischen Niederlage der Union aus CDU und CSU bestätigt sich der Höhenflug der Sozialdemokraten laut neuer Umfragen auch in mehreren Bundesländern.
Sieben Monate vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen zieht die SPD im bevölkerungsreichsten Bundesland in der Wählergunst laut einer jüngsten repräsentativen Umfrage rasant an der regierenden CDU vorbei. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild-Zeitung“ legt die lange abgeschlagene SPD im Vergleich zu einer Insa-Umfrage vom Mai um 13 Prozentpunkte zu und landet damit bei 33 Prozent.
Exakt so viel hatte die CDU bei der Landtagswahl 2017 in NRW erzielt. Im Vergleich zu ihrem damaligen Wahlergebnis stürzt die Landespartei des scheidenden Ministerpräsidenten Armin Laschet hier nun aber um 13 Punkte auf nur noch 20 Prozent ab und verliert damit gemessen an der Mai-Umfrage noch einmal fünf Punkte. Wäre jetzt schon Landtagswahl, käme es demnach zu einem Regierungswechsel in NRW, weil Schwarz-Gelb mit nur noch 35 Prozent keine Mehrheit mehr hätte. Die SPD, die 2017 mit 31,2 Prozent der Wählerstimmen auf Platz 2 gelandet war, könnte nun mit Grünen oder FDP eine parlamentarische Mehrheit im Düsseldorfer Landtag erzielen.
Die FDP überholt der Umfrage zufolge mit aktuell 15 Prozent die Grünen, die demnach 13 Prozent erreichen. Mit diesen Werten der beiden kleineren Parteien wären eine rot-grüne sowie eine rot-gelbe Koalition und auch ein Bündnis aus CDU, FDP und Grünen möglich, ebenso wie eine Koalition aus CDU und SPD. Die AfD würde laut Insa mit acht Prozent im Düsseldorfer Landtag bleiben.
In Baden-Württemberg haben derweil Grüne und CDU sieben Monate nach der Landtagswahl nach einer Umfrage deutlich an Zustimmung verloren. Die Grünen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann bleiben zwar mit 24 Prozent auf Rang eins, büßen aber 8,6 Prozentpunkte im Vergleich zu ihrem Ergebnis bei der Wahl im März ein, wie die Insa-Umfrage für die „Bild“-Zeitung ergab. Die CDU, Juniorpartner in der grün-schwarzen Koalition, rutscht demnach weiter ab und landet mit 20 Prozent (minus vier Punkte) nur noch auf Platz drei.
Die SPD hingegen verbessert sich auch bei der Umfrage für Baden-Württemberg deutlich. Sie kann ihr Resultat auf 21 Prozent fast verdoppeln (plus 10 Punkte) und zieht an der CDU vorbei auf Rang zwei. Die FDP gewinnt ebenfalls deutlich hinzu und schafft demnach 16 Prozent (plus 5,5). Die AfD verliert leicht und kommt auf 9 Prozent.
Die nächste Landtagswahl ist erst für 2026 vorgesehen. Theoretisch würde die grün-schwarze Koalition nach dem Ergebnis der Umfrage ihre parlamentarische Mehrheit verlieren. Auch für Grün-Rot würde es knapp nicht reichen. Möglich wäre eine grün-geführte Ampel-Koalition, die zusammen auf 61 Prozent käme. Die Grünen könnten aber auch ein Jamaika-Bündnis mit Union und FDP bilden. Denkbar wäre zudem eine sogenannte Deutschland-Koalition aus SPD, CDU und FDP, wobei hier die Sozialdemokraten den Ministerpräsidenten stellen würden.
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