Hamburg/Berlin (dpa)
Demo nach „Köpi“-Räumung in Berlin - verletzte Polizisten
Bengalofeuer, Böller, verletzte Polizisten: In Berlin und Hamburg sind Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Räumung des Wagencamps „Köpi-Platz“ in Berlin zu demonstrieren.
Aus Protest gegen die Räumung des linken Wagencamps „Köpi-Platz“ in Berlin-Mitte sind am Freitagabend mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen. Die Stimmung sei sehr aggressiv, sagte eine Polizeisprecherin.
Es gebe Angriffe auf Polizisten und Polizistinnen, einige Kollegen seien verletzt. Teils seien auch Fahrzeuge beschädigt worden. Es seien sehr viel mehr Teilnehmer als angemeldet, die Zahl bewege sich im oberen vierstelligen Beriech - also über 5000. Bei der Demonstration in Kreuzberg wurden auch Bengalos und Feuerwerk gezündet. Nach Angaben des rbb wurden auch Verkehrsschilder in parkende Autos gerammt.
Die Polizei war am Mittag mit schwerem Gerät an dem Wagenplatz im Einsatz und führte die Bewohner, die sich verbarrikadiert hatten, schließlich vom Gelände. Das Camp an der Köpenicker Straße gilt als eines der letzten Symbolprojekte der linksautonomen Szene in Berlin. Die Räumung hatte der Grundstückseigentümer vor Gericht erstritten.
Die Bewohner hatten erklärt, sie würden am „Tag X“ nicht „kampflos“ aufgeben. Im Internet gab es einen Aufruf, die Stadt am Freitagabend in Scherben zu legen.
Auch Demonstration in Hamburg
In Hamburg trommelte die Szene zur Solidaritätsdemo unter dem Motto „Defendköpi“. Nach Polizeiangaben nahmen dort etwa 500 Demonstranten aus der linksautonomen Szene teil.
Begleitet von Bengalofeuer und knallenden Böllern drehten sie von der Roten Flora im Schanzenviertel aus eine Runde und kehrten nach kurzer Zeit zu dem linksautonomen Zentrum zurück, wo sie von Feuerwerk empfangen wurden. Aus der Flora gab es Lautsprecherdurchsagen wie: „Heute haben wir das faschistische Gesicht des Staates und des Kapitalismus gesehen.“
Die Polizei hatte sich mit einem starken Aufgebot an Einsatzkräften auf die Demonstration in Hamburg vorbereitet und auch Wasserwerfer im Schanzenviertel postiert. Wieviele Beamte im Einsatz waren, wollte der Sprecher nicht sagen. Ein dpa-Reporter sprach von mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei.
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