Tokio (dpa)

Japans Prinzessin hat geheiratet - Misstöne bleiben

| 26.10.2021 09:15 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die japanische Prinzessin Mako hat den Bürgerlichen Kei Komuro geheiratet. Foto: -/kyodo/dpa
Die japanische Prinzessin Mako hat den Bürgerlichen Kei Komuro geheiratet. Foto: -/kyodo/dpa
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Auf diesen Tag hat die japanische Prinzessin Mako jahrelang gewartet. Die Tochter von Kronprinz Akishino hat endlich ihre Studienliebe geheiratet. Doch die Vermählung wurde überschattet von Misstönen.

Die japanische Prinzessin Mako (30) hat nach jahrelangem Warten ihre Studienliebe Kei Komuro (30) geheiratet. Das japanische Haushofamt reichte für das Paar die notwendigen Unterlagen zur amtlichen Registrierung der Heirat bei den Behörden ein.

Weil Komuro ein Bürgerlicher ist, ist Mako damit aus dem Kaiserhaus ausgeschieden. Die Ehe der beiden wurde ohne die am Hofe üblichen traditionellen Hochzeitszeremonien vollzogen. Der Grund ist eine Kontroverse um Geldstreitigkeiten in der Familie Komuros.

Eigentlich hatten die beiden schon 2018 heiraten wollen, doch war die Hochzeit wegen der öffentlichen Kritik verschoben worden. Die jahrelange Negativpresse hat bei Mako zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) geführt, wie das Hofamt kurz vor der Heirat bekanntgab. Aus diesem Grund wurde auch eine ursprünglich am Hochzeitstag geplante Pressekonferenz der Beiden kurzfristig geändert. Stattdessen wollte das Paar nur ein paar Worte abgeben und auf fünf ausgewählte Fragen, die vorab von den Medien eingereicht werden mussten, schriftlich antworten, wie das Haushofamt mitteilte.

Kontroverse um Geldstreitigkeiten

Die Vorstellung, Fragen mündlich beantworten zu müssen, bereite Mako ein „Gefühl der Angst“, hieß es zur Begründung. Jahrelang hatten Japans Medien die Geldstreitigkeiten in der Familie ihres Mannes rücksichtslos ausgewalzt. Die Mutter ihres künftigen Gatten schulde einem Mann Geld, mit dem sie einmal verlobt war. Viele Japaner empört der Gedanke, dass die Schulden der Mutter mit Makos steuerfinanzierter Mitgift in Höhe von umgerechnet gut einer Million Euro beglichen werden könnten - Mako verzichtete auf die Mitgift.

Dennoch rissen die Kritik und die negativen Schlagzeilen nicht ab. Selbst darüber, dass Komuro bei der kürzlichen Rückkehr aus den USA, wo er Jura studiert hat und inzwischen bei einer Anwaltskanzlei arbeitet, einen Pferdeschwanz trug, zerrissen sich Japans Medien. Als Komuro seine künftigen Schwiegereltern und erstmals seit drei Jahren auch seine Mako wieder traf, war der Pferdeschwanz wieder ab. Mako und Komuro wollen ihr Leben künftig in Freiheit verbringen und wollen Japan daher verlassen. Sie wollen nach der Heirat in die USA ziehen.

Während sich Mako und Komuro auf ihre gemeinsame Zukunft in Freiheit freuen, machen sich die erzkonservativen Hüter des Kaiserhauses Sorgen um die Zukunft des Hofes. Der ältesten Erbmonarchie der Welt geht nämlich allmählich der Nachwuchs aus. Nur Männer dürfen nach dem geltenden Gesetz auf den Thron. Makos jüngerer Bruder, der 15 Jahre alte Prinz Hisahito, ist das einzige nach ihrem Vater verbliebene männliche Mitglied der jüngsten Generation der kaiserlichen Familie.

© dpa-infocom, dpa:211026-99-735227/4

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