Schiffbau
Meyer-Werft bereitet nächsten Ozeanriesen vor
Am Wochenende trat die „Aida Cosma“ ihren Weg über die Ems zur Nordsee an. Schon kurz darauf hat die Papenburger Meyer-Werft ein Teil des nächsten Kreuzfahrtschiffes ausgedockt.
Papenburg - Ein Ozeanriese ist weg, der nächste entsteht bereits in der Baudockhalle der Papenburger Meyer-Werft. Wenige Stunden, nachdem die „Aida Cosma“ sich auf den Weg über die Ems in Richtung Nordsee gemacht hat, wurde am Sonntag ein 140 Meter langes Schwimmteil der „Arvia“ ausgedockt und am Ausrüstungskai festgemacht.
Nach der bereits seit Jahren praktizierten Baustrategie entstehen in der 504 Meter langen und 125 Meter breiten Baudockhalle eineinhalb Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Trockendock. Neben der „Disney Wish“, die laut Werft-Sprecher Florian Feimann Anfang kommenden Jahres ausgedockt wird, ist in den vergangenen Monaten seit dem Brennstart im Februar an dem Schwimmteil der „Arvia“ im Inneren der Schiffbauhalle gearbeitet worden.
Die „Arvia“ wird vollständig mit Flüssiggas angetrieben
Das Kreuzfahrtschiff für die britische Reederei P&O Cruises wird ein Schwesterschiff der im Oktober 2020 abgelieferten „Iona“. Der Neubau wird 337 Meter lang und 42 Meter breit. An Bord sollen maximal 5200 Passagiere Platz haben. Die Schiffe basieren auf der Plattform der 2018 abgelieferten „Aida Nova“. Auch die „Arvia“ wird daher vollständig mit Flüssigerdgas (LNG) angetrieben.
Wie die „Aida Nova“ und auch die jetzt überführte „Aida Cosma“ gehört der Neubau zu einer Serie von insgesamt neun Schiffen, die die Carnival Corporation bei der Meyer-Werft-Gruppe bestellt hat. Sie entstehen in Papenburg und bei Meyer Turku in Finnland für die Carnival-Marken Aida Cruises, Costa Crociere, P&O Cruises und Carnival Cruise Line.
Den Rumpf des neuen Schiffes wird der „Union Jack“ zieren
Wie auch bei der „Iona“ ziert auch den Rumpf der „Arvia“ später der „Union Jack“, die britische Flagge. Hintergrund ist, dass sich P&O Cruises vorwiegend auf den britischen Markt konzentriert. Die Ursprünge der Reederei liegen in der Penisular and Oriental Steam Navigation Company – daher die Abkürzung P&O –, eine 1837 in London gegründete Reederei, die in allen Bereichen der Seeschifffahrt tätig war. Zwischen Oktober 2000 und Dezember 2006 wurden alle Geschäftsbereiche nacheinander ausgegliedert und verkauft. Seit 2002 gehört P&O Cruises zur Carnival Corporation.
Ein zentraler Platz auf der „Arvia“ wird der „Sky Dome“ auf dem obersten Deck des Schiffs. Darunter verbirgt sich ein Veranstaltungs- und Schwimmbereich. Ein Atrium erstreckt sich über drei Decks im Inneren des Kreuzfahrtschiffs. Darin befinden sich mehrere Bars und Lounges.