Amman/London (dpa)
Im Auftrag der Regierung: Charles in Jordanien und Ägypten
Vier Tage im Nahen Osten: In Jordanien und Ägypten soll Prinz Charles die bilateralen Beziehungen pflegen. Die Themen der Reise liegen ihm am Herzen.
Bei ihrer ersten größeren Auslandsreise seit der Corona-Pandemie besuchen der britische Thronfolger Prinz Charles (73) und seine Ehefrau Herzogin Camilla (74) in dieser Woche Jordanien und Ägypten.
Die insgesamt viertägige Tour findet auf Bitten der britischen Regierung statt, wie Clarence House, die Residenz des Paars, vorab mitteilte. „Die erste königliche Reise seit fast zwei Jahren erfolgt zu einem wichtigen Zeitpunkt in der Beziehung Großbritanniens zu beiden Ländern“, sagte Charles' stellvertretender Privatsekretär Chris Fitzgerald. Zentrale Themen sind Klimaschutz sowie interreligiöser Dialog, Frauenrechte und der Schutz historischer Kulturgüter.
Charles übernimmt verstärkt Auslandsengagements für seine Mutter, Queen Elizabeth II. (95). Seine letzte große Herbsttour führte ihn 2019 nach Indien, Neuseeland und auf die Salomonen im Pazifik. Die Königin verzichtet seit Jahren auf Fernreisen. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie kürzlich sogar mehrere Termine im Inland absagen, darunter die Teilnahme am Weltkriegsgedenken am vergangenen Sonntag.
Erster Halt ist an diesem Dienstag (16. November) Jordanien. Charles, der das Land zuletzt im Februar 2015 besuchte, und Camilla werden dort unter anderem gemeinsam mit König Abdullah und Königin Rania an den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen Jordaniens teilnehmen. Die Royal Family pflegt enge Beziehungen zur jordanischen Königsfamilie.
Clarence House hob zudem Ammans wichtige Rolle in der Region hervor. Charles werde die großzügige Aufnahme von Flüchtlingen betonen und zudem an religiösen Diskussionen teilnehmen. „Damit wird der vielfältige, tolerante und integrierte Charakter der jordanischen Gesellschaft anerkannt und die Bedeutung der Religionsfreiheit hervorgehoben“, hieß es.
Am 18. November reist das Paar weiter nach Ägypten, wo es von Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi und seiner Ehefrau empfangen wird. „Der Besuch Ihrer Königlichen Hoheiten in Ägypten wird die engen Beziehungen des Landes zu Großbritannien hervorheben und eine Gelegenheit bieten, Ägyptens wachsendes Engagement für den Umweltschutz zu demonstrieren“, hieß es.
In dem nordafrikanischen Land soll 2022 der nächste UN-Klimagipfel stattfinden, die COP27. Der Besuch gilt daher als eine Art Staffelübergabe vom aktuellen Ausrichter an den nächsten. Charles engagiert sich seit Jahrzehnten für den Umweltschutz.
In Ägypten geht es vornehmlich um Klima und um religiöse Toleranz. Ein Empfang soll die enge Verbindung der beiden Länder feiern, bevor das Paar am 19. November zurück nach Großbritannien reist. „Das Programm wird Ihren Königlichen Hoheiten die Gelegenheit geben, die alte Kultur und spirituelle Bedeutung Ägyptens zu feiern und gleichzeitig auf ein modernes Ägypten zu blicken, das eine grünere Zukunft anstrebt“, hieß es.
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