München/Kipfenberg (dpa)
Knochen der seit 1995 vermissten Sonja Engelbrecht gefunden
Nach mehr als einem Vierteljahrhundert könnte das Schicksal einer jungen Frau doch noch aufgeklärt werden: In einem Wald in Oberbayern ist ein Knochen der seit 1995 vermissten Münchnerin gefunden worden.
Vor 26 Jahren ist Sonja Engelbrecht in München spurlos verschwunden - nun kommt Bewegung in den Fall.
Ein Waldarbeiter hat in einem Waldstück bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt einen Oberschenkelknochen gefunden - Ermittler fanden nun heraus, dass er von der vermissten Engelbrecht stamme, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München.
Am Dienstag suchten rund 100 Bereitschaftspolizisten den Wald etwa 100 Kilometer nördlich von München nach weiteren sterblichen Überresten der Frau ab. Sie hatten auch Leichensuchhunde dabei. Bis zum Dienstagabend fanden sie laut einem Polizeisprecher keine weiteren Hinweise. Die Suche solle in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
Über die Todesursache könne man derzeit keine Aussage treffen, sagte der Polizeisprecher. Man vermute aber, dass Engelbrecht einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei.
Nach Angaben des Sprechers fand der Waldarbeiter den Oberschenkelknochen bereits im Sommer 2020. Weil sich die technischen Möglichkeiten, DNA-Material zu typisieren, ständig weiter entwickelten, habe man den Körperteil schließlich der seit 26 Jahren vermissten Sonja Engelbrecht zuordnen können.
Im April 1995 war die damals 19-jährige Fachoberschülerin verschwunden. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte Engelbrechts damaliger Lebensgefährte sie zuletzt nachts an der Münchner Straßenbahnhaltestelle Stiglmaierplatz lebend gesehen. Danach gab es Spekulationen, die junge Frau könne entführt und getötet oder an Menschenhändler verkauft worden sein. Aufgeklärt wurde der Vermisstenfall damals nicht. Über den Knochenfund bei Kipfenberg hatte zunächst die „Bild“ berichtet.
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