Offenbach/M. (dpa)
Viel Sonne und wenig Niederschlag im Herbst
Ohne große Ausreißer hat sich das Herbstwetter in diesem Jahr gezeigt, abgesehen von einem heftigen Sturm. Viel Sonnenschein haben die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes erfasst - und am Ende viel Schnee.
Sehr trocken, warm und relativ viel Sonne: So hat sich das Herbstwetter nach einer vorläufigen Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in diesem Jahr präsentiert.
Der sehr warme Spätsommer habe sich bis in den September hinein gezogen, der Oktober habe sich meist von seiner goldenen Seite gezeigt. Eine Ausnahme war das Sturmtief „Hendrik II“, das am 21. Oktober vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands einigen Schaden anrichtete. In Brandenburg wurde ein Lokführer durch einen Baum erschlagen.
Wie der DWD am Montag in Offenbach mitteilte, war der Herbst gemessen an den langjährigen Vergleichswerten deutlich zu trocken. So wurden in den Herbstmonaten September bis November bundesweit im Schnitt 130 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Dies seien rund 30 Prozent weniger als in der international üblichen Referenzperiode zwischen 1961 und 1990 (183 Liter pro Quadratmeter), die nach Angaben des DWD eine bessere Einschätzung des Klimawandels ermöglicht.
Die Temperatur lag nach der vorläufigen Auswertung von rund 2000 Messstationen des DWD während des Herbstes mit im Schnitt 9,8 Grad Celsius um 1,0 Grad höher als im Vergleichszeitraum 1961-1990. Verglichen mit der wärmeren Periode 1991 bis 2020 war es ein Plus von 0,5 Grad. Allerdings war der Herbst 2020 noch wärmer - mit einer Durchschnittstemperatur von 10,3 Grad der viertwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.
Das kühlste Bundesland im Herbst war Bayern mit 8,7 Grad Celsius im Schnitt, die wärmste Region Bremen mit durchschnittlich 11,5 Grad Celsius. Der diesjährigen Herbst-Temperaturrekord mit 30,0 Grad wurde am 9. September in Huy-Pabstorf in Sachsen-Anhalt erreicht - mehr wurde zwischen September und November an keiner anderen DWD-Station gemessen. Dagegen war es am 25. November in Zwiesel im Bayerischen Wald mit minus 7,7 Grad Celsius kälter als nirgendwo sonst.
Die Sonnenscheindauer lag insgesamt deutlich über den langjährigen Vergleichswerten, was vor allem an September und Oktober lag. Der November in diesem Jahr zählte dem DWD zufolge zu den sonnenscheinärmsten seit Messbeginn 1951. Registriert wurden in allen drei Herbstmonaten rund 350 Stunden Sonne und damit 13 Prozent mehr als das langjährige Soll von 311 Stunden (1961-1990). Am meisten zeigte sich die Sonne in Baden-Württemberg mit rund 430 Stunden.
Kurz vor Winterbeginn wurde es in einigen Gegenden auch noch schneereich. Dem DWD zufolge lagen am Montag in Freudenstadt-Kniebis im Nordschwarzwald 27 Zentimeter Schnee, im Alpenvorraum im bayerischen Oberstdorf-Birgsau sowie in Ruhpolding-Seehaus waren es jeweils 25 Zentimeter.
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