Rom (dpa)
Papst fordert EU zu besserer Verteilung von Migranten auf
Auf Lesbos besuchte Papst Franziskus ein Aufnahmelager für Migranten - und hat eine klare Botschaft an die Länder Europas.
Papst Franziskus hat die EU zu einer besseren Verteilung von Migranten in Europa aufgefordert. Jedes Land habe Kapazitäten für die Aufnahme der Menschen, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag auf dem Rückflug von seiner Reise nach Zypern und Griechenland.
„Die Regierungen wissen, wie viele sie aufnehmen können. Die Migranten müssen aufgenommen, begleitet, gefördert und integriert werden“, betonte der Pontifex. „Und wenn eine Regierung das nicht machen kann, dass muss sie mit anderen sprechen, damit die sich kümmern.“
Franziskus hatte sich in Zypern und Griechenland mit Migranten getroffen, auf Lesbos besuchte er ein Aufnahmelager. Schon dort kritisierte er, dass etwa die Griechen mit dem Problem allein gelassen werden.
Angesprochen auf die Krise in Belarus kritisierte der Papst erneut die Abwehr von Flüchtlingen durch viele Staaten. „Heutzutage ist es ja Mode, Mauern und Stacheldraht aufzustellen“, sagte der 84-Jährige. Er mahnte zu einer Besinnung auf die eigene Historie. „Wer Mauern aufbaut, der verliert den Sinn für seine eigene Geschichte.“
Schlimm sei zudem, dass Migranten oft auf ihrer Flucht - etwa aus Libyen - abgefangen und zurückgeschickt würden, ohne dass man sich um sie kümmere. „Wenn ich jemanden zurückschicke, dann muss ich ihn begleiten und in seinem Land integrieren. Ich kann ihn nicht an der libyschen Küsten zurücklassen. Das ist eine Grausamkeit.“
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