Frankfurt/Main (dpa)
Roboterdichte in deutscher Industrie auf Rekordhoch
Die Zahl der eingesetzten Roboter gilt als wichtige Kenzahl für die Automatisierung in der Industrie. Europaweit hat Deutschland dabei die Nase vorn.
Deutschland hat im vergangenen Jahr seine Spitzenposition als am stärksten automatisierte Volkswirtschaft in Europa verteidigt.
Die Zahl der Industrie-Roboter pro 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg auf den Rekordwert von 371 Einheiten, wie die International Federation of Robotics (IFR) mitteilte. Auf Platz zwei rangierte Schweden mit 289 Einheiten. Im weltweiten Vergleich belegte Deutschland bei der auf diese Weise gemessenen Roboterdichte Rang vier hinter Südkorea, Singapur und Japan.
„Die Roboterdichte ist eine sehr wichtige Kennzahl, um die Unterschiede im Automationsgrad verschiedener Volkswirtschaften nachzuvollziehen“, erläuterte IFR-Präsident Milton Guerry. Großbritannien liegt demnach als einzige führende westliche Industrienationen (G7) mit einer Roboterdichte von 101 Einheiten je 10.000 Beschäftigte in der Industrie unter dem Weltdurchschnitt (126 Einheiten) und belegt damit Platz 24.
Absatz neuer Industrieroboter stieg 2020 weltweit leicht
Weltweit hat sich die durchschnittliche Roboterdichte den Angaben zufolge innerhalb der vergangenen fünf Jahre fast verdoppelt, von 66 Einheiten im Jahr 2015 auf zuletzt 126 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter. Am dynamischsten entwickelte sich China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt machte aufgrund stark gestiegener Installationszahlen einen Sprung von 49 Einheiten im Jahr 2015 auf 246 im Jahr 2020. Damit belegt China inzwischen weltweit Platz neun nach Taiwan (248 Einheiten) und den USA (255 Einheiten). In den Vereinigten Staaten habe die Modernisierung der heimischen Produktionsanlagen in den vergangenen Jahren den Roboterabsatz angekurbelt, hieß es.
Der Absatz neuer Industrieroboter war im Corona-Krisenjahr 2020 weltweit leicht um 0,5 Prozent gestiegen. Die Zahl der Industrie-Roboter in den Fabriken rund um den Globus kletterte auf den Rekordwert von rund 3 Millionen Einheiten, wie die IFR Ende Oktober mitgeteilt hatte.
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