Berlin (dpa)
Veranstalter sagen ITB-Messe als Präsenzveranstaltung ab
Auch für Messen dürfte im kommenden Jahr nicht gleich alles wieder beim Alten sein - Großveranstaltungen bleiben kritisch. Die Tourismusmesse ITB wird deshalb erneut online stattfinden.
Nach der Grünen Woche ist in Berlin eine weitere Leitmesse als Präsenzveranstaltung aufgrund der Corona-Krise abgesagt worden: Die Tourismusmesse ITB werde im März nicht vor Ort stattfinden, sondern durch zwei größere Online-Events ersetzt, teilte die Messe Berlin am Donnerstag mit.
„Wir bedauern diese Situation sehr“, sagte ITB-Chef David Ruetz. „Der jüngste Blick auf die Corona-Lage und die damit einhergehende Verschärfung der Regeln lassen uns allerdings keine andere Wahl“. Die nationalen und internationalen Aussteller, Besucherinnen und Besuchern bräuchten aber noch vor der Winterpause Klarheit und Planungssicherheit.
Anstelle der Großveranstaltung vor Ort soll sich die wirtschaftlich schwer angeschlagene Tourismus- und Reisebranche im März nun online treffen. Geplant ist zunächst der „ITB Berlin Kongress“, der live vom Messegelände gestreamt werden soll. Auf dem „Digital Business Day“ am 17. März sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann die Möglichkeit erhalten, sich auf digitalen Ausstellungsflächen auszutauschen und miteinander ins Geschäft zu kommen.
Schon im vergangenen Jahr wurde die Internationale Tourismus-Börse (ITB) aufgrund der Corona-Krise ausschließlich online und nur für Fachpublikum organisiert. Im Frühjahr 2020 war die ITB fünf Tage vor dem geplanten Beginn wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie abgesagt worden. Im Jahr zuvor kamen an den damals fünf Messetagen mit rund 10 000 Ausstellern bis zu 160.000 Besucher. Die ITB gilt vielen als das „größte Reisebüro der Welt“. Für die schwer angeschlagene Tourismusbranche ist sie die wichtigste Leitmesse des Jahres.
Die Corona-Krise setzt dem Messestandort Berlin damit weiter zu. Erst Ende November war die wichtige Publikums-Agrar-Messe Grüne Woche abgesagt worden. Angesichts der Wucht der vierten Corona-Welle werde es im Januar und Februar keine Großveranstaltungen geben, teilte die Messe Berlin damals mit. Davon betroffen ist auch die Fruchthandelsmesse Fruit Logistica; die internationale Fachbesucher-Messe wird von Februar auf Anfang April verschoben.
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