London (dpa)
Wer siegt im Corona-Chaos? Darts-WM geht in die heiße Phase
Manche Favoriten sind sportlich rausgeflogen, andere durch einen positiven Corona-Test. Zum Start ins Jahr 2022 sind bei der Darts-WM noch acht Profis übrig.
Am 29. Dezember 2021 plädierte Gerwyn Price noch für den coronabedingten Abbruch der Weltmeisterschaft.
Am 3. Januar 2022 könnte der Titelverteidiger beim größten Darts-Turnier der Welt schon wieder der große Sieger sein und erneut 500.000 Pfund (etwa 596.000 Euro) erobern. Inmitten des Corona-Chaos mit fünf positiven Fällen und drei Spielabsagen steht ab Neujahr (13.30 Uhr und 20.30 Uhr/Sport1 und DAZN) das Viertelfinale an. Die verbleibenden acht Spieler lassen sich in drei Kategorien aufteilen.
Der Gejagte
Der Waliser Price ist die Nummer eins der Welt. Und könnte die Führung massiv ausbauen, wenn er als erster Profi seit Gary Anderson 2016 seinen Titel verteidigt. Beim 4:1-Erfolg über Dirk van Duijvenbode glänzte der ehemalige Rugby-Profi. Price ist der Topfavorit, hat aber ein verdammt schweres Viertelfinale vor sich. Gegner Michael Smith aus England besiegte vor dem Jahreswechsel den Waliser Jonny Clayton, der 2021 vier wichtige Major-Turniere gewonnen hatte. Price gegen Smith, das könnte so etwas wie ein vorgezogenes Finale werden.
Die Weltklasse-Verfolger
Dazu gehört neben dem ehemaligen WM-Finalisten Smith zweifellos auch Peter Wright. Der extravagante Schotte mit den bunten Kostümen ist die Nummer zwei der Welt und hat gegen Damon Heta (4:2) und Ryan Searle (4:1) große Klasse gezeigt. „Snakebite“ Wright war 2020 Weltmeister und gewann vor ein paar Wochen die Generalprobe bei den Players Championship Finals. Wright betrat den Alexandra Palace von London bei dieser WM schon mehrere Male im Weihnachtsoutfit.
Hinter Price, Smith und Wright zählen auch der Engländer James Wade und der schottische Ex-Champion Anderson zum erweiteren Favoritenkreis. Wade kam bislang ohne großen Aufwand durchs Turnier, profitierte auch von der coronabedingten Aufgabe des Niederländers Vincent van der Voort. Anderson musste schon die Ex-Champions Adrian Lewis und Rob Cross (beide England) besiegen und nimmt Kurs auf einen weiteren Finaleinzug, der ihm auch im Vorjahr gelungen war.
Die Außenseiter
Die in den vergangenen Jahren schwächelnden Engländer sind zurück - und haben gleich drei echte Außenseiter in die Runde der letzten Acht gebracht. Callan Rydz ist zwar ungesetzt, hat bisher aber 14 von 15 Sätzen bei der WM gewonnen. Im Duell mit Ex-Champion Wright ist ihm etwas zuzutrauen. Auch Luke Humphries und Mervyn King, die an Position 19 und 21 gesetzt sind, stehen eher unerwartet in dieser Runde. Humphries spielt gegen Anderson, King bekommt es mit Wade zu tun.
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