Dallas (dpa)

Wieder ein Tränenmeer? - Nowitzki vor denkwürdigem Abend

Patrick Reichardt und Maximilian Haupt, dpa
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Von Patrick Reichardt und Maximilian Haupt, dpa
| 04.01.2022 11:42 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Steht vor einer besonderen Auszeichnung: Ex-NBA-Star Dirk Nowitzki. Foto: Philipp Hülsmann/dpa
Steht vor einer besonderen Auszeichnung: Ex-NBA-Star Dirk Nowitzki. Foto: Philipp Hülsmann/dpa
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Als sich Dirk Nowitzki 2019 aus der NBA verabschiedete, gab es große Gäste und viele Tränen. Nun steht ein weiterer emotionaler Abend auf dem Programm.

Knapp drei Jahre nach seinem denkwürdigen und tränenreichen Abschied wartet auf Dirk Nowitzki die nächste große emotionale Probe.

Für den zurückgetretenen Basketball-Superstar aus Würzburg steigt am 6. Januar (1.30 Uhr MEZ/DAZN und NBA League Pass) in seiner geliebten Wahlheimat Dallas eine Zeremonie, bei der die Mavericks Nowitzkis Trikot mit der 41 unter die Hallendecke ziehen und danach nie wieder diese Nummer vergeben. „Das wird ein ganz besonderer Abend sein. Ich bin sicher, sie werden mich wieder mit irgendetwas überraschen“, sagte der 43-Jährige, der mit seiner Frau Jessica und den drei Kindern auch nach der Karriere in Texas lebt.

Nowitzki: „Ich will mich überraschen lassen“

Im April 2019 brachten die Mavericks und Vereinsboss Mark Cuban zum allerletzten Heimspiel Nowitzkis Idole Larry Bird, Scottie Pippen, Charles Barkley, Shawn Kemp und Detlef Schrempf in die Halle. Das Licht im American Airlines Center wurde damals auf den Deutschen projiziert, es wurde ein rührender Abend mit vielen Tränen und denkwürdigen Bildern. Gibt es bei der Ehrung vor dem Saisonspiel der Mavericks gegen die Golden State Warriors wieder ein ähnliches Tränenmeer?

Nowitzki hat keine Lust, sich damit zu beschäftigen. „Ich will vorher gar nicht wissen, was sie machen und wer in einem Video spricht. Ich will mich einfach überraschen lassen von all den Emotionen. Das wird überwältigend, so viel steht jetzt schon fest“, sagte der beste deutsche Basketballer der Geschichte. Nowitzki ist dem Verein 21 Jahre lang treu geblieben und hat in seiner NBA-Karriere nie für einen anderen Verein gespielt. „Ich habe immer die Loyalität der Verantwortlichen und der Fans gespürt. Für mich war es einfach, hier zu bleiben“, sagte Nowitzki.

Nowitzki ist einer der Besten aller Zeiten

Über zwei Jahrzehnte, die im ersten Titel der Clubgeschichte 2011 gipfelten, dürften die Verantwortlichen bei der Zeremonie noch einmal im Schnelldurchlauf zeigen. Eine eigene Straße in der texanischen Millionenstadt hat Nowitzki bereits, zudem soll auch eine Statue vor der Arena entstehen. Auf dem Hallenboden ist bereits der einbeinige Sprungwurf grafisch verewigt. Dem bescheidenen Franken ist das fast zu viel der Ehre. „Das ist absolut surreal. Eines Tages die Statue zu sehen, das macht mich superstolz“, sagte er. Nowitzki sei „super aufgeregt“, was ihn die nächsten Monate erwarte.

Der frühere Basketball-Star ist Berater bei seinen Mavericks und Botschafter der EM 2022, die unter anderem in Köln und Berlin stattfindet. In Dallas spielt inzwischen ein anderer Deutscher, der wie Nowitzki ebenfalls aus Würzburg kommt: Maximilian Kleber. „Dass das Trikot hochgezogen wird, ist absolut verdient, und da freue ich mich auch total. Jeder, der was mit Basketball zu tun hat, weiß, wer Dirk ist. Er ist einer der Besten aller Zeiten“, sagte Kleber der Deutschen Presse-Agentur.

In einer internationalen Medienrunde plauderte Nowitzki zuletzt locker und humorvoll. Bei der per Zoom durchgeführten Konferenz beantwortete er selbst dann noch Fragen, als die Runde von Seiten der Organisatoren schon beendet werden sollte. Nowitzkis Wand zierte dabei ein eingerahmtes Bild, das an das Spiel erinnert, in dem der Mavericks-Star die besondere Marke von 30.000 Punkte knackte.

Nach vielen Jahren voller Entbehrungen genießt Nowitzki nun das Leben als Privatier. Im Fokus steht die Familie mit den drei Kindern Max, Malaika und Morris. „Wir sind viel gereist, wir haben uns viel Zeit für die Familie genommen. Das ist großartig“, kommentierte Nowitzki seine neue Situation. Er könne sich „überhaupt nicht beschweren“.

© dpa-infocom, dpa:220103-99-578490/6

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