Dortmund (dpa)

Wie ein Titelaspirant: „Bärenstarker“ BVB schlägt Freiburg

Heinz Büse und Wolfgang Müller, dpa
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Von Heinz Büse und Wolfgang Müller, dpa
| 14.01.2022 22:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Dortmunds Torschütze Thomas Meunier (3.v.r) jubelt mit seinem Team über das 2:0. Foto: David Inderlied/dpa
Dortmunds Torschütze Thomas Meunier (3.v.r) jubelt mit seinem Team über das 2:0. Foto: David Inderlied/dpa
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Nach dem hart erkämpften Sieg in Frankfurt zeigt Borussia Dortmund auch gegen Freiburg eine starke Vorstellung. Den Rückstand auf die Bayern verkürzte der BVB zumindest vorübergehend auf drei Punkte.

Zweites Spiel, zweiter Sieg: Borussia Dortmund hat Tabellenführer FC Bayern mit einem erfolgreichen Rückrundenstart weiter unter Zugzwang gesetzt.

Beim beeindruckenden 5:1 (3:0)-Erfolg im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den Tabellenvierten SC Freiburg trat das Team von Marco Rose wie ein echter Titelaspirant auf und verkürzte den Abstand zu den Münchnern zumindest für einen Tag auf drei Punkte. Knapp eine Woche nach dem hart erkämpften Sieg in Frankfurt meisterte der Revierclub auch die nächste anspruchsvolle Aufgabe. „Wir haben heute viel richtig und gut gemacht“, sagte Rose bei DAZN. „Die erste Halbzeit war bärenstark. Das war schon top.“

Freiburg droht der Abrutsch

Vor coronabedingt nur 750 Zuschauern besiegelten die Doppel-Torschützen Thomas Meunier (14./29. Minute) und Erling Haaland (45./75.) sowie der stark aufspielende Mahmoud Dahoud (86.) am Freitagabend die dritte Auswärtsniederlage der Freiburger.

Der zweite Treffer des norwegischen Ausnahmestürmers war nach Angaben des Statistik-Dienstleisters Opta das 2000. Heimtor für den BVB in der Bundesliga. Die Leistungssteigerung der Breisgauer kam zu spät und wurde nur noch durch den Treffer zum 3:1 von Ermedin Demirovic (61.) belohnt. Der Mannschaft von Trainer Christian Streich droht damit an diesem Wochenende der Sturz aus den Champions-League-Rängen.

„Das war viel zu wenig, das war ein schlechtes Spiel von uns. Das ist extrem enttäuschend, dass wir am Freitagabend so auftreten“, sagte Streich und betonte: „Wenn wir nicht richtig gut drauf sind, dann haben wir natürlich mit Borussia Dortmund nichts zu tun. Das hat man heute gesehen.“

Dortmund mit schwungvollem Start

Die Zuschauer, die im riesigen Dortmunder Stadion vor der Partie inbrünstig „You'll never walk alone“ anstimmten, sahen nur etwa zehn verhaltene Anfangsminuten. Dann übernahm die Borussia schnell und eindrucksvoll die Regie. Mit intensivem Pressing und verbessertem Kombinationsspiel näherte sie sich dem Freiburger Tor immer näher an.

Nur drei Minuten nach der ersten Chance durch Donyell Malen (11.), der das Tor aus 16 Metern verfehlte, gab es den Lohn für den engagierten Start. Nach einem Eckball von Julian Brandt war Außenverteidiger Meunier per Kopf zur Stelle und brachte sein Team mit seinem ersten Saisontor mit 1:0 in Führung. „Wir versuchen mitzuspielen“, hatte Freiburgs Trainer Christian Steich bei DAZN angekündigt, doch seine Elf startete zunächst viel zu passiv.

Die Dortmunder, die am vergangenen Wochenende mit großer Moral nach einem 0:2-Rückstand noch 3:2 bei Eintracht Frankfurt gewannen, bestimmten das Geschehen und zeigten sich offensivfreudig. Zudem waren sie sichtlich darum bemüht, die Forderung von Trainer Marco Rose nach weniger Fehlpässen im Aufbauspiel umzusetzen.

Engagement und Dynamik wurden belohnt: Das 2:0 war dabei fast eine Doublette des ersten Treffers. Wieder führte Brandt eine Ecke aus, diesmal jedoch von der rechten Seite, wieder war Meunier per Kopfball zur Stelle und ließ SC-Torwart Benjamin Uphoff keine Abwehrchance.

Freiburg ohne Chance

Uphoff ersetzte erneut Stammkeeper Mark Flekken, der ebenso fehlte wie Verteidiger Nico Schlotterbeck. Ausgerechnet die Standard-Spezialisten der Liga kassierten damit zwei Tore nach ruhenden Bällen. Mit 16 Standardtoren führen die Breisgauer die entsprechende Ligastatistik an. An diesem Abend aber fanden sie kaum ins Spiel und blieben bis zum Halbzeitpfiff ohne gefährliche Chance.

Schlimmer noch aus Sicht der Freiburger: Haaland erhöhte vor dem Wechsel nach Zuspiel von Jude Bellingham auf 3:0. „Das war kurz vor der Pause der Nackenschlag“, sagte Günter. Die Dortmunder Überlegenheit der ersten 45 Minuten zeigte sich auch in der Bilanz von 12:1 Torschüssen - wobei der Kopfball von Woo-Yeong Jeong den Dortmunder Torwart Gregor Kobel vor keinerlei Probleme stellte (44.).

Nicht so gut sah der BVB-Keeper allerdings nach der Pause aus, als dem eingewechselten Demirovic der erste Freiburger Treffer gelang. Eine Hereingabe von Roland Sallai wehrte Kobel ab, allerdings unglücklich direkt vor die Füße des Jokers, der aus kurzer Distanz einschoss. Im Gefühl der sicheren Führung schaltete der BVB in den Verwaltungsmodus, um Kräfte für das Pokalspiel am Dienstag beim FC St. Pauli zu schonen. Das brachte die Freiburger kurzzeitig zurück ins Spiel - ehe Haaland die letzten Zweifel beseitigte und Dahoud seine Leistung mit dem Abschlusstreffer zum 5:1 krönte.

© dpa-infocom, dpa:220114-99-715640/5

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