Berlin (dpa)

Union stoppt Hoffenheims Serie

Jens Marx und Stella Venohr, dpa
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Von Jens Marx und Stella Venohr, dpa
| 15.01.2022 17:46 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Hoffenheims Kevin Vogt (r) kämpft gegen den Torschützen zum 1:1, Unions Andreas Voglsammer, um den Ball. Foto: Andreas Gora/dpa
Hoffenheims Kevin Vogt (r) kämpft gegen den Torschützen zum 1:1, Unions Andreas Voglsammer, um den Ball. Foto: Andreas Gora/dpa
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Union macht es vor: Die Berliner bezwingen die zuvor siebenmal ungeschlagene TSG Hoffenheim. Wie? Mit eiserner „Solidarität“ sowie dank einer cleveren Trainerentscheidung und eines neuen Torjägers.

Nach dem lange nicht mehr gekannten Gefühl einer Niederlage verschwanden die Profis der TSG 1899 Hoffenheim schnell in der Kabine.

Die Bezwinger vom 1. FC Union Berlin genossen dagegen gleich beim Heimauftakt im neuen Jahr den Jubel der erlaubten 3000 Fans im Stadion An der Alten Försterei. „Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben und weiter eine Heimmacht sind“, betonte Grischa Prömel nach dem 2:1 (1:1) gegen die Kraichgauer.

Eine Woche nach seinem Premieren-Doppelpack zum 2:2 bei Bayer 04 Leverkusen avancierte Prömel diesmal zum Matchwinner, als er in der 73. Minute für die Entscheidung sorgte, durch die Union nun punktgleich (31) in der Fußball-Bundesliga mit Hoffenheim ist. „Ich habe gerade den richtigen Riecher. Ich mache gerade die Dinger weg“, sagte Prömel.

Hoeneß lobt Unions Stabilität

Zuvor hatte Andreas Voglsammer (22.) die TSG-Führung durch ein Eigentor von Timo Baumgartl (16.) egalisiert. Die Erfolgsserie der Gäste riss damit nach sieben Spielen. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, sagte TSG-Coach Sebastian Hoeneß und pries die Leistung der Berliner: „Das ist einfach eine Mannschaft, die ihre Qualitäten hat, stabil zu bleiben. Keiner fährt so richtig gern hierher.“

Die Unioner verschafften sich mit dem Sieg auch noch mal den finalen Schub für das Hauptstadt-Derby am kommenden Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals bei der weiter schwächelnden Hertha.

Dass die Eisernen in ihrem Kultstadion in Köpenick weiterhin nur eines der vergangenen 26 Bundesligaspiele verloren - 2:5 gegen FC Bayern am 10. Spieltag - hatten sie gegen die TSG neben Torschütze Prömel auch dem eingewechselten Sheraldo Becker zu verdanken.

Er war es, der nach seiner Hereinnahme in der 65. Minute für Biss im Berliner Angriff sorgte. „Die Geschwindigkeit zu verteidigen, ist nicht einfach“, sagte Trainer Urs Fischer. Das entscheidende Tor bereitete Becker zusammen mit Max Kruse vor, der seinerseits auch schon am Ausgleich beteiligt gewesen war, nachdem das tabellarische Verfolgerduell eher bedachtsam begonnen hatte.

Eigentor von Baumgartl

Nach insgesamt fünf Umstellungen suchte die Union-Mannschaft zunächst Sicherheit, Hoffenheim ließ seinerseits kaum etwas zu und ging durch das Eigentor von Baumgartl in dessen 100. Bundesligaspiel in Führung. Vorausgegangen war eine starke Aktion von Hoffenheims Rechtsaußen Ihlas Bebou. Die sonst gewohnte Aggressivität im Union-Spiel war zwar nicht so zu sehen, dennoch gelang schnell der Ausgleich.

Über den ebenfalls neu ins Team gerückten Bastian Oczipka und Unions fußballerischen Kreativgeist Kruse landete der Ball beim sehr einsatzfreudigen Voglsammer. Dessen Kopfball prallte von der Latte gegen Keeper Oliver Baumann ins Tor. Auch ohne den eigentlichen Goalgetter Taiwo Awoniyi, der beim Afrika-Cup spielt, trafen die Eisernen.

Es war auch sinnbildlich für das, was Fischer in den Tagen zuvor angesichts des Weggangs von Vizekapitän Marvin Friedrich gesagt hatte. Das Fehlen würden sie durch Solidarität kompensieren. „Ich glaube, die Momente waren auf unserer Seite heute. Das brauchten wir“, sagte Fischer dann nach dem Spiel.

© dpa-infocom, dpa:220115-99-722109/5

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