Zakopane (dpa)
Deutsche Skispringer belegen Platz zwei
Nach der Schlappe von Bischofshofen melden sich die deutschen Skispringer zurück. Eisenbichler und Geiger glänzen, aber es gibt kurz vor Olympia in Peking auch schlechte Nachrichten.
Markus Eisenbichler wurde euphorisch, Karl Geiger grinste zufrieden in die Kamera: Nach dem vorläufigen Tiefpunkt von Bischofshofen haben Deutschlands Skispringer wieder eine aufsteigende Formkurve bewiesen und sich einen zweiten Platz im Teamwettbewerb von Zakopane ersprungen.
In der Besetzung Severin Freund, Stephan Leyhe, Eisenbichler und Geiger musste sich das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher am Samstag nur den überlegenen Slowenen geschlagen geben. Japan, Österreich und Norwegen landeten diesmal hinter dem deutschen Quartett.
„Das war schon cool heute. Wir wissen, dass wir ein gutes Team sind. Wir sind glücklich, dass wir Zweiter geworden sind“, sagte Eisenbichler, der im zweiten Durchgang 141,5 Meter flog, im ZDF. Garant für Tagesrang zwei war Schlussmann Geiger, der Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi mit dem letzten Sprung noch einige Punkte abnahm, so dass das DSV-Quartett an Japan vorbeizog.
„Die Jungs sind ganz gut gesprungen. Heute waren wir deutlich verbessert“, kommentierte Horngacher. Vor einer Woche hatte es mit Rang sechs im Pongau eine schwere Schlappe für das Team gesetzt.
Geiger findet „Faden“ zurück
„Karl hat mal wieder einen richtigen Treffer gemacht, das hat uns sehr geholfen“, befand Horngacher nun. Knapp drei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar) war der Podestplatz auch mental wichtig. „Der zweite Platz hilft uns extrem. Karl hat den Faden wieder gefunden, wie er vom Tisch wegspringen muss. Da können die anderen im Windschatten bei den Topspringern mitgehen“, sagte Horngacher.
„Es war eine sehr gute Teamleistung“, befand auch Topmann Geiger, der sich „ehrlich freuen“ konnte. Für die Athleten hinter Geiger und Eisenbichler dürfte es im Einzel am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport) auch um die begehrten Peking-Tickets gehen. Drei Plätze stehen für Leyhe, Freund, Pius Paschke, Constantin Schmid und Olympiasieger Andreas Wellinger zur Verfügung.
Ob es bei Wellinger körperlich reicht, bleibt allerdings abzuwarten. Der 26 Jahre alte Bayer ist vorzeitig aus Polen abgereist, nachdem er einen Stich im Knie gespürt hatte. „Als Vorsichtsmaßnahme wird er dieses Wochenende nicht an den Start gehen“, twitterte der Deutsche Skiverband (DSV). Wellinger hatte sich 2019 einen Kreuzbandriss zugezogen und hat seither massiv um den sportlichen Anschluss zu kämpfen. Bei Olympia 2018 gewann er Gold von der Normalschanze.
© dpa-infocom, dpa:220115-99-722236/3