Mainz (dpa)

„Wetten, dass..?“ geht 2022 und 2023 weiter

Ute Wessels und Anna Ringle, dpa
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Von Ute Wessels und Anna Ringle, dpa
| 17.01.2022 10:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Thomas Gottschalk in der Jubiläumsshow „Wetten, dass..?“ im November 2021. Foto: Daniel Karmann/dpa
Thomas Gottschalk in der Jubiläumsshow „Wetten, dass..?“ im November 2021. Foto: Daniel Karmann/dpa
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Der ZDF-Showklassiker „Wetten, dass..?“ bleibt dem Publikum erhalten - zumindest punktuell: Nach dem Quotenerfolg der Sonderausgabe im November soll es auch 2022 und 2023 jeweils eine Show mit Gottschalk geben.

Ein Bagger, Dart-Pfeile, eine Klobürste, ein drolliger Hund und vor allem ein bestens aufgelegter Thomas Gottschalk. Das waren die Zutaten, die dem ZDF mit seiner Sonderausgabe von „Wetten, dass..?“ im November einen riesigen Erfolg bescherten.

Das TV-Lagerfeuer flackerte wieder, die Leute waren aus dem Häuschen. Oder verblüfft darüber, dass das jahrzehntealte Format noch funktionierte.

Die Show, die in den 1980ern startete, wurde eigentlich 2014 eingestellt. Doch nun steht fest: Es ist immer noch nicht ganz Schluss. „Thomas Gottschalk wird auch 2022 und 2023 jeweils eine Ausgabe der ZDF-Erfolgsshow moderieren“, teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag in Mainz mit.

Fernsehen für die ganze Familie

Manche trauten ihren Augen nicht: 13,8 Millionen Menschen hatten die Jubiläumsausgabe aus Nürnberg im November eingeschaltet und die Erinnerung daran aufleben lassen, dass „Wetten, dass..?“ einst die größte Fernsehshow Europas war. Entertainer Gottschalk fühlte sich offensichtlich wohl in seinem TV-Wohnzimmer, kalauerte sich lässig und selbstironisch durch den Abend, genoss den Jubel des Publikums und zeigte, dass Fernsehen für die ganze Familie auch in Zeiten von Netflix und TikTok funktionieren kann. 30 Minuten Überziehung inklusive. Ja, so war das damals eben.

Am Tag nach der Show kündigte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler an, über eine Fortsetzung nachdenken zu wollen. Himmler übernimmt im Frühjahr den Posten als ZDF-Intendant als Nachfolger von Thomas Bellut, der in den Ruhestand geht. In die Programmdirektor-Zeit Himmlers fiel auch der harte Schnitt, mit dem ZDF-Flaggschiff „Wetten, dass..?“ aufzuhören. Sinkende Quoten waren ein Grund. Zu der Zeit moderierte Markus Lanz die Show.

Nun ist die Entscheidung gefallen. „Die Resonanz des TV-Publikums war überwältigend. Gemeinsam mit Thomas Gottschalk haben wir uns dazu entschlossen, die Geschichte von "Wetten, dass..?" weiterzuschreiben“, teilte ZDF-Unterhaltungschef Oliver Heidemann mit. Ab sofort seien wieder alle Wett-Ideen herzlich willkommen. Die nächste Sendung soll es im Herbst geben. Datum und den Ort hat das ZDF noch nicht genannt.

Eine gewisse „Grundfröhlichkeit“

Schon die Sonderausgabe im November war mit Spannung erwartet worden. Würde Gottschalk noch einmal Jung und Alt vor den Fernsehgeräten versammeln können? Die Antwort fiel überdeutlich aus: Ja! 2011 hatte sich Gottschalk nach fast 25 Jahren als „Wetten, dass..?“-Moderator zurückgezogen, die einstmals gigantischen Quoten waren da schon im Sinkflug. Für die Show im November hatten der 71-Jährige und das ZDF ein wenig Retro-Flair angekündigt. „Wetten, dass..?“ sollte so stattfinden, wie es sich im kollektiven Gedächtnis der Fernsehnation eingebrannt hat.

„Die Sendung ist von einer gewissen Grundfröhlichkeit“, befand Gottschalk in der Nürnberger Messehalle und verbreitete gute Laune. Auf dem berühmten Wettsofa saßen Co-Moderatorin Michelle Hunziker und „Wetten, dass..?“-Erfinder Frank Elstner sowie einige Topstars: Schlagerqueen Helene Fischer, die ABBA-Legenden Björn Ulvaeus und Benny Andersson und das ProSieben-Duo Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt.

Mit letzteren entspann sich ein ernsthaftes Gespräch über moderne Fernsehformate und es zeigte sich, dass „Wetten, dass..?“ mehr ist als eine Bühne für skurrile Wetten und ein Feuerwerk an Gags. Auch - oder vielleicht gerade - eine Retro-Show kann modernes Entertainment sein.

Jetzt werden sich die Blicke auf die nächsten beiden Shows richten. Dann wird sich auch herausstellen, ob der Mega-Erfolg im November wiederholbar ist. Ob die Dosis einmal „Wetten, dass..?“-TV-Feeling pro Jahr die richtige ist. Oder ob das Samstagabend-Fernsehgefühl von einst - Eurovisions-Musik mitsummend, im Bademantel auf der Couch sitzend und Schnittchen mit Gewürzgurke essend - eben doch der Vergangenheit angehört.

© dpa-infocom, dpa:220117-99-737744/7

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