Frankfurt/Main (dpa)

Keine Einigung bei Tarifverhandlungen für öffentliche Banken

| 21.01.2022 13:42 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Mitglieder der Gewerkschaft Verdi beim Warnstreik (2020). Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Mitglieder der Gewerkschaft Verdi beim Warnstreik (2020). Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Artikel teilen:

Ein neuer Tarifvertrag für Landes- und Förderbanken sowie mehrere Sparkassen wird verhandelt. Die Arbeitgeber machen ein neues Angebot. Die Gewerkschaften pochen jedoch auf weitere Verbesserungen.

Auch ein Verhandlungsmarathon hat in der fünften Tarifrunde für die öffentlichen Banken keinen Durchbruch gebracht. Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen ihre Gespräche aber fortsetzen, wie beide Seiten am Freitag versicherten.

Ein neuer Termin wurde zunächst nicht mitgeteilt. Die Gewerkschaft Verdi will mit weiteren Warnstreiks Druck machen.

„Die von der Arbeitgeberseite angebotenen drei Prozent sehen nur auf den ersten Blick gut aus. Sie führen durch die lange Laufzeit von 36 Monaten zu einem deutlichen Kaufkraftverlust“, begründete Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck die Ablehnung des Angebots.

Der Verhandlungsführer der öffentlichen Banken, Gunar Feth, betonte: „Als Arbeitgeber haben wir uns beim Thema Gehalt maximal auf die Gewerkschaften zubewegt, da gibt es keinerlei Spielraum mehr.“ Den Instituten werde nun empfohlen, „die von uns angebotene Corona-Sonderzahlung in Höhe von 750 Euro schnellstmöglich und unabhängig vom Abschluss eines Tarifvertrags auszuzahlen“.

Ringen um Kompromisse

Verdi fordert für 60.000 Beschäftigte von Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen 4,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will ein Plus von 4,8 Prozent sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 38 Stunden durchsetzen. Das von Arbeitgeberseite nun angebotene Gesamtvolumen sei für einen Abschluss nicht ausreichend, erklärte DBV-Verhandlungsführer Stephan Szukalski. Alle Seiten seien gefordert, „trotz Corona möglichst zeitnah weiterzuverhandeln“.

Die Verhandler des Bundesverbandes öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) und der Gewerkschaften hatten am Donnerstag in Frankfurt bis in den späten Abend hinein um Kompromisse gerungen. Doch auch beim Thema mobiles Arbeiten konnten sich die Tarifpartner nicht abschließend einigen. Ein großer Streitpunkt bleibt nach Verdi-Angaben die Frage, inwiefern die Arbeitgeber das Arbeiten von zuhause aus bezuschussen. Verdi will erreichen, dass Beschäftigte bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Dafür sollen sie Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1500 Euro erhalten.

Erstmals seit 1972 tritt die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken wieder eigenständig für ihre derzeit 43 Mitgliedsinstitute an. Die gesondert geführten Verhandlungen für 140.000 Beschäftigte privater Banken in Deutschland waren am Montag abgebrochen worden.

© dpa-infocom, dpa:220121-99-798621/2

Ähnliche Artikel