Offenbach (dpa)

Orkan trifft Samstagnacht auf Deutschland

| 28.01.2022 00:09 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Eine Spaziergängerin auf Norderney blickt auf die Wellen der vom Sturm aufgepeitschten Nordsee. Foto: Volker Bartels/dpa
Eine Spaziergängerin auf Norderney blickt auf die Wellen der vom Sturm aufgepeitschten Nordsee. Foto: Volker Bartels/dpa
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Die Sturmflut in Norddeutschland ist in der Nacht zu Freitag geringer ausgefallen als vorhergesagt. Am Wochenende wird es aber sehr stürmisch.

Der für das Wochenende vorhergesagte Sturm trifft nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag auf Deutschland.

Vor allem an der Nord- und Ostsee sowie auf den Gipfeln der nördlichen Mittelgebirge kann er Orkanstärke mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometern pro Stunde erreichen. „Das wird das große Thema in den nächsten Tagen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Freitag in Offenbach.

Demnach ziehen die ersten Vorboten des Sturmtiefs bereits im Laufe des Samstags über die Küste hinweg südostwärts. Entsprechend nimmt der Wind bis weit ins Binnenland hinein stetig zu. Dort erwartet der DWD Windstärke 11 mit Geschwindigkeiten von 80 bis 110 Kilometern pro Stunde. Über den rund 1140 Meter hohen Brocken im Harz fegt der Organ den Angaben zufolge sogar mit 130 bis 140 Kilometern pro Stunde.

Die Harzer Schmalspurbahn schickt vorsorglich auch keine Züge mehr auf den Brocken. Zudem entfielen am Freitag Zugfahrten von Wernigerode nach Drei Annen Hohne und zurück, weil auf der Strecke ein Baum samt Wurzelscheibe umgestürzt ist, wie das Unternehmen in Wernigerode mitteilte.

Stürmisches Wetter wohl bis Montag

Das stürmische Wetter hält sich voraussichtlich bis zum Montag. Dabei gibt es am Samstag auch immer wieder Regen-, Schnee- und Graupelschauer bei Tageshöchsttemperaturen von bis zu elf Grad. Am Sonntag gehen die Temperaturen etwas zurück.

Am Donnerstagabend war die Lage trotz angekündigter Sturmflut an der deutschen Nordseeküste beim Hochwasser im Rahmen geblieben. Eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) teilte mit, dass die Höchststände teilweise „durchaus auch etwas geringer“ ausfielen als vorhergesagt. Auf dem Hamburger Fischmarkt, der bei ähnlichen Lagen häufiger überschwemmt wird, sei das Wasser nur etwas übergeschwappt, berichteten Passanten.

Über den Strand vor den Schutzdünen am Langeooger Pirolatal zieht sich seit Donnerstag eine deutliche, rund 500 Meter lange Abbruchkante. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gab aber Entwarnung. Eine Gefahr für Langeoog und die lebenswichtige Süßwasserlinse im Inselinneren, die das Trinkwasserreservoir bildet, bestehe nicht. Die Abbruchkante sei vielmehr ein zu erwartendes Ergebnis nach den letzten Sandaufspülungen am Strand vor den Dünen. „Das 2020 eingebaute Depot opfert sich sprichwörtlich für die eigentliche Düne und verliert deshalb in Sturmfluten laufend an Breite.“

Am Donnerstag waren an der Küste Windstärken bis 8, in Böen bis zu 10 erwartet worden. Von einer Sturmflut spricht man an der Nordseeküste, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft.

© dpa-infocom, dpa:220127-99-879669/6

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