Offenbach (dpa)
Bundeswehroffizier Franco A. kurzzeitig festgenommen
Gegen den Bundeswehrsoldaten Franco A. läuft in Frankfurt ein Prozess wegen Terrorverdachts. Nun sorgt ein Zwischenfall außerhalb des Gerichtssaals für Aufsehen.
Der unter Terrorverdacht stehende Bundeswehroffizier Franco A. ist in Offenbach vorübergehend festgenommen worden.
Er sei am Freitagabend bei einer Personenkontrolle auf eine Dienststelle der Polizei mitgenommen und dann wieder entlassen worden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen am Samstag. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.
Hintergründe der kurzzeitigen Festnahme nannte die Polizei auch am Sonntag nicht. Der Berliner „Tagesspiegel“ (Online) schrieb unter Berufung auf einen Zeugen, Franco A. habe sich seiner vorläufigen Festnahme massiv widersetzt. Demnach gab es „eine lautstarke und handgreifliche Auseinandersetzung“ zwischen ihm und der Polizei.
Seit Mai 2021 vor Gericht
Franco A. steht seit Mai 2021 vor dem Oberlandesgericht Frankfurt. Er soll Anschläge auf Politiker geplant haben, darunter den damaligen Justiz- und späteren Außenminister Heiko Maas (SPD). Der frühere Offizier legte sich laut Anklage auch eine falsche Identität als syrischer Flüchtling zu - aus Sicht der Ankläger, um den Verdacht nach einem Anschlag auf Flüchtlinge zu richten und das Vertrauen in die Asylpolitik zu erschüttern. Die Bundesanwaltschaft sieht eine völkisch-nationalistische Haltung als Motiv. Franco A. bestreitet die Vorwürfe größtenteils. Er räumte aber ein, Waffen besessen zu haben.
Wegen der Vorwürfe saß Franco A. nach seiner Festnahme im Frühjahr 2017 in Untersuchungshaft, wurde aber rund ein halbes Jahr später wieder auf freien Fuß gesetzt. Er stammt aus Offenbach.
(Hinweis: Berichtigt wurden die Angaben zur Berufsbezeichnung im Teaser und im ersten Absatz - Franco A. ist kein früherer Bundeswehroffizier, sondern derzeit vom Dienst freigestellt)
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