London (dpa)

Djokovic nicht geimpft: Zur Not sogar Verzicht auf Wimbledon

Lars Reinefeld, Kristina Puck und Ralf Jarkowski, dpa
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Von Lars Reinefeld, Kristina Puck und Ralf Jarkowski, dpa
| 15.02.2022 08:15 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Tennis-Star Novak Djokovic ist bereit auf Turniere zu verzichten, um sich nicht gegen Corona impfen zu müssen. Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa
Tennis-Star Novak Djokovic ist bereit auf Turniere zu verzichten, um sich nicht gegen Corona impfen zu müssen. Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa
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Rund vier Wochen ist der Wirbel um Novak Djokovic her. Doch gegen das Virus geimpft ist er noch immer nicht. Sogar auf Titel würde er verzichten. Allerdings lässt er sich ein Hintertürchen offen.

Auch für die Jagd nach weiteren Grand-Slam-Titeln will Novak Djokovic nicht von seinen Prinzipien abweichen.

Sogar auf die Gefahr hin, dass er als Titelverteidiger bei den French Open in Paris Ende Mai und beim Rasen-Klassiker in Wimbledon im Juni nicht an den Start gehen kann, lehnt der 34 Jahre alte Serbe eine Impfung gegen das Coronavirus vorerst weiter ab. Das sagte der 20-fache Grand-Slam-Champion in einem BBC-Interview. Djokovic wurde gefragt, ob er die Teilnahme an Grand-Slam-Turnieren wie den French Open oder Wimbledon wegen seiner Haltung zum Impfen opfern würde. „Ja, das ist der Preis, den ich bereit bin zu zahlen“, sagte der Weltranglisten-Erste.

Der nicht gegen Covid-19 geimpfte Djokovic hatte am Abend vor dem Beginn der Australian Open Mitte Januar aus Australien abreisen müssen. Der Rekordsieger des Grand-Slam-Turniers in Melbourne war mit einem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem Bundesgericht gescheitert. In Australien gelten strenge Corona-Regeln, grundsätzlich dürfen nur vollständig gegen das Virus geimpfte Menschen einreisen.

Djokovic hatte sich bei seiner Einreise nach Australien auf eine medizinische Ausnahmegenehmigung berufen, da er von einer Corona-Erkrankung genesen sei. Allerdings gab es rund um die positiven und negativen PCR-Tests des Serben in den Tagen von Melbourne viele Diskussionen. Internationale Medien, wie unter anderen der „Spiegel“, hatten recherchiert, dass mit den Chargennummern der Tests von Djokovic etwas nicht stimme.

Turnierstart in Dubai

Nach seiner Ausweisung aus Australien kehrt Djokovic in der nächsten Woche beim Turnier in Dubai auf die Tour zurück. Es wird sein erster Auftritt in diesem Jahr. Um an dem Event teilzunehmen, reicht ein negativer PCR-Test. Die Spieler müssen nicht gegen Corona geimpft sein.

„Ich war nie gegen Impfungen“, sagte Djokovic nun und führte aus, dass er als Kind geimpft worden sei. Er wolle aber die Freiheit haben, wählen zu können, was seinem Körper zugeführt werde. Ganz ausschließen will er aber nicht, dass er sich doch noch gegen Corona impfen lässt. Er könne sich vorstellen, sich in Zukunft impfen zu lassen, „weil wir alle gemeinsam versuchen müssen, die bestmögliche Lösung zu finden, um Covid zu beenden.“

Allerdings setzt er wohl eher darauf, dass die Pandemie zeitnah zu Ende geht. Er hoffe, dass sich die Covid-Bestimmungen bei künftigen Turnieren ändern würden und er dann auch „noch viele Jahre spielen kann“, sagte Djokovic. Er sei bereit und stark genug, statistisch der größte Tennisspieler aller Zeiten zu werden und seinen gerade bei den Australian Open erfolgreichen spanischen Konkurrenten Rafael Nadal zu überflügeln.

Djokovic hört auf seinen Körper

Für dieses Ziel sei es enorm wichtig, auf seinen Körper zu hören, versicherte Djokovic. Dieses Prinzip sei für seine weitere Karriere auf dem Tennisplatz entscheidender „als jeder Titel oder irgendetwas anderes. Ich versuche, so gut ich das kann, im Einklang mit meinem Körper zu sein.“ Um fit und gesund zu bleiben, habe er sich immer schon sehr intensiv mit den Themen Wellness, Gesundheit und Ernährung beschäftigt. So habe er beispielsweise seine Ernährungsweise und seine Schlafzeiten mit Blick auf sein Leistungsvermögen geändert.

In Abwesenheit von Djokovic hatte Nadal bei den Australian Open triumphiert und war mit seinem 21. Grand-Slam-Titel an Djokovic und an dem verletzt pausierenden Schweizer Roger Federer (jeweils 20) vorbeigezogen.

© dpa-infocom, dpa:220215-99-131653/7

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