Berlin (dpa)
Fußball-Bundesliga: Sechs Spiele, sechs Köpfe
Spitzenreiter FC Bayern will heute am Samstag vorlegen, der gerade in der Europa League ausgeschiedene BVB am Sonntag nachziehen. Der russische Einmarsch in die Ukraine dürfte auch eine Rolle spielen.
Spitzenreiter FC Bayern München ist am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga heute (18.30 Uhr/Sky) bei Eintracht Frankfurt gefordert.
Der deutsche Rekordmeister sinnt im Spiel beim Tabellenzehnten auf Revanche für die 1:2-Niederlage im Hinspiel in München. Die Bayern haben derzeit sechs Punkte Vorsprung vor Borussia Dortmund. Der Tabellenzweite spielt nach dem Europa-League-Aus erst am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim FC Augsburg.
Am Samstag kommt es am Nachmittag (15.30 Uhr/Sky) noch zu den Partien zwischen Bayer Leverkusen und Arminia Bielefeld und zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem 1. FSV Mainz 05. Außerdem erwartet Borussia Mönchengladbach den VfL Wolfsburg, der SC Freiburg spielt gegen Hertha BSC, und die SpVgg Greuther Fürth empfängt den 1. FC Köln. Die Deutsche Fußball Liga hat empfohlen, am Spieltag mit einer Schweigeminute ein Zeichen für Frieden und Anteilnahme in der Ukraine-Krise zu setzen.
Bayer Leverkusen - Arminia Bielefeld (15.30 Uhr)
Lucas Alario: Kein leichter Job für den Argentinier, den 20-Tore-Stürmer Patrik Schick zu ersetzen. Zumal Alario in dieser Saison erst einen Startelf-Einsatz in der Bundesliga hat. Doch seine Tore hat der 29-Jährige immer gemacht. Mit seinem neunten Treffer als Einwechselspieler beim Spiel in Mainz ist er nun alleiniger Rekord-Joker der Bayer-Elf. „Ich muss bereit sein, wenn das Team mich braucht“, sagte Alario im „Bild“-Interview. In 151 Pflichtspielen für Bayer erzielte der Nationalspieler 54 Tore.
1. FC Union Berlin - FSV Mainz 05 (15.30 Uhr)
Taiwo Awoniyi: Unions erfolgreichster Torjäger in dieser Saison kommt seit seiner Rückkehr vom Afrika-Cup nicht in Schwung und steht stellvertretend für die Offensivmisere der seit drei Spielen torlosen Eisernen. „Man merkt ein bisschen, dass er doch eine lange Zeit weg war“, sagte Trainer Urs Fischer über den Nigerianer. Awoniyi dürften auch die Zuspiele und Ideen vom abgewanderten Max Kruse fehlen. Das Zusammenspiel mit Neuzugang Sven Michel gestaltet sich noch holprig. Beim Hinspielsieg in Mainz traf Awoniyi noch doppelt, einmal nach Kruse-Assist. Immerhin ein gutes Omen für den Nigerianer.
Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg (15.30 Uhr)
Max Kruse: Wolfsburgs Stürmer schoss erst vor fünf Wochen im Borussia-Park zwei Tore gegen die Gladbacher - seinerzeit noch im Trikot von Union Berlin. Einige Ex-Spieler sind offenbar eine besondere Gefahr für die Borussia. Denn auch Marco Reus war in der vergangenen Woche der überragende Spieler beim 6:0 von Borussia Dortmund gegen den Krisenclub. Kruse spielte von 2013 bis 2015 für die Gladbacher, ehe er zum ersten Mal nach Wolfsburg ging.
SC Freiburg - Hertha BSC (15.30 Uhr)
Dedryck Boyata: Herthas Trainer Tayfun Korkut muss wohl erneut seine Innenverteidigung umbauen. Marc Oliver Kempf fehlt gesperrt, Niklas Stark kann sich nach einer Corona-Infektion vielleicht nicht rechtzeitig frei testen. Deswegen könnte neben dem 17 Jahre alten Linus Gechter Kapitän Dedryck Boyata sein Comeback feiern. Es wäre die siebte neue Innenverteidiger-Kombination in einem Pflichtspiel - alleine in diesem Jahr. Der Belgier war zuletzt mal wieder verletzt und kehrte erst in dieser Woche ins Training zurück. Nun muss er womöglich schon am Samstag beim wichtigen Spiel in Freiburg zeigen, ob er die wackelige Abwehr der Berliner (zweitmeiste Gegentore in der Bundesliga) stabilisieren kann.
SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Köln (15.30 Uhr)
Jonas Hector: Trainer Steffen Baumgart hat seinen Kapitän vor dem besonderen Jubiläum geadelt. „Wir reden gern über Tony Modeste und seine Tore. Aber Jonas ist der wichtigste Spieler in diesem Verein“, sagte der Chefcoach des 1. FC Köln. Der 31 Jahre alte Hector steht am Samstag in Fürth vor seinem 300. Pflichtspieleinsatz für den FC. „In der heutigen Zeit ist es wahrscheinlich eher selten, dass ein Spieler 300 Partien für einen Verein absolviert“, sagte Hector. Das sei aber kein Grund für eine große Feier. „Wahrscheinlich werde ich mir zu Hause ein Bierchen gönnen, aber selbst das ist vom Ergebnis abhängig“, sagte der Linksverteidiger.
Eintracht Frankfurt - FC Bayern München (18.30 Uhr)
Kevin Trapp: Beim überraschenden 2:1-Sieg der Eintracht in München Anfang Oktober lieferte der Nationaltorhüter eine Weltklasseleistung ab. Darauf setzen die Frankfurter auch an diesem Samstag, nachdem es in der Rückrunde bisher nicht wie erhofft lief. Ein starker Auftritt von Trapp im Duell mit der besten Offensive der Liga um Top-Torjäger Robert Lewandowski wäre daher wichtig - und könnte auch dem 31 Jahre alten Torwart im Kampf um die WM-Teilnahme helfen. Immerhin war Trapp im vergangenen Herbst von Bundestrainer Hansi Flick vorerst zur Nummer vier unter den deutschen Torhütern degradiert worden.
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