Sydney/Brisbane (dpa)
Historische Überschwemmungen in Australien
Eigentlich ist es noch Sommer in Australien. Aber der Osten des Landes wird von einer Sintflut heimgesucht. Hunderttausende Menschen sind betroffen.
Die verheerenden Überschwemmungen im Osten Australiens haben zwei weitere Menschen das Leben gekostet.
Damit sind Behördenangaben zufolge bereits mindestens zehn Menschen in zwei Bundesstaaten gestorben. In Queensland sei ein 76-Jähriger in seinem Auto fortgespült worden und nun von den Einsatzkräften tot geborgen worden, berichtete der australische Sender ABC am Dienstag. In der besonders schlimm betroffenen Stadt Lismore in New South Wales sei eine ältere Frau in ihrem überfluteten Haus ertrunken - sie ist das erste Todesopfer in dem Bundesstaat.
Die Einsatzkräfte waren weiter unermüdlich im Einsatz, um in Not geratene Menschen mit Hubschraubern und Booten von ihren Häuserdächern zu retten. 300 000 Menschen im Bundesstaat New South Wales sollten sich bereit machen, um notfalls auch kurzfristig in Sicherheit gebracht werden zu können, sagte Steph Cooke, die Regionalministerin für Rettungsdienste. Sie forderte Betroffene auf: „Bitte packen Sie eine Tasche und Ihr Mobiltelefon samt Ladegerät“.
Auslöser für das Extremwetter ist ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet. Dieses ziehe nun vom Norden in Richtung Süden. Die Millionenstadt Sydney und die Südküste von New South Wales müssten sich auf „starken bis sintflutartigen Regen“ einstellen, warnten Meteorologen. In Sydney, der größten Stadt in Down Under, war es zuletzt bereits zu Überschwemmungen gekommen - Experten zufolge war es der nasseste Sommer in der Metropole seit 30 Jahren.
„Der Wetterdienst und andere Behörden melden weitere Stürme und weitere zu erwartende Überflutungen im Laufe der Woche“, sagte Premierminister Scott Morrison. Besonders groß ist die Zerstörung in der Stadt Lismore. „Sie waren dort immer an Überschwemmungen gewöhnt, aber so etwas haben sie in ihrem Leben noch nicht erlebt.“
Medien sprachen von einer „historischen Katastrophe“ im gesamten Bundesstaat. Ganze Ortschaften seien von den Wassermassen „verschluckt“ worden. In vielen Häusern standen die braunen Fluten bis zur Decke.
Im angrenzenden Bundesstaat Queensland waren derweil die Aufräumarbeiten voll im Gange. Von Überschwemmungen betroffen waren hier auch die Millionenmetropole Brisbane und die Städte Gympie und Maryborough sowie Gebiete entlang der Sunshine Coast. In einigen Gegenden hatte es innerhalb von wenigen Tagen so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Jahr. In Gympie erreichte das Wasser die Höhe von Strommasten: Auf Fotos war zu sehen, wie ein Quad in großer Höhe an einer Stromleitung hing, nachdem die Fluten zurückgegangen waren.
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