Otepää (dpa)
DSV-Skijäger Doll Dritter - Fillon Maillet siegt
Die tolle Form der deutschen Biathleten kommt etwas zu spät. Beim neuerlichen Sieg eines Franzosen schaffen es gleich drei DSV-Skijäger in Estland in die Top Sieben.
Im vorletzten Sprintrennen des Winters haben die deutschen Biathleten noch einmal auftrumpfen können. Nach der Olympia-Pleite schaffte es in Otepää Ex-Weltmeister Benedikt Doll als Dritter zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podest.
Roman Rees beendete das Rennen in Estlands Winterhauptstadt als starker Fünfter, Erik Lesser wurde Siebter - so hätte es für die Skijäger eigentlich auch bei den Winterspielen in Peking laufen sollen.
„Der Wettkampf war perfekt“, sagte Doll in der ARD. Der Schwarzwälder lag 11,1 Sekunden hinter Quentin Fillon Maillet. Der zweimalige Olympiasieger aus Frankreich setzte sich mit einem Vorsprung von 7,2 Sekunden vor dem Norweger Sturla Holm Laegreid durch und steht vor dem erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups.
Der 29-Jährige, in China zuletzt mit insgesamt fünf Medaillen dekoriert, feierte seinen achten Weltcup-Sieg in dieser Saison - die große Kristallkugel ist ihm praktisch nicht mehr zu nehmen. Seine Dominanz in diesem Winter erinnert fast schon ein wenig an die von Martin Fourcade, der im Biathlon lange Zeit den Ton angegeben hat. Nach 18 von 22 Rennen liegt Fillon Maillet in der Gesamtwertung mit 816 Punkten vor seinem Landsmann Emilien Jacquelin (591) und dem Schweden Sebastian Samuelsson (564).
Herrmann: „An die Ergebnisse vom letzten Wochenende anknüpfen“
Genau wie 22 weitere Skijäger blieb Doll am Schießstand fehlerfrei. Auch bei Rees stand die Null. „Ein richtig, richtig gutes Ergebnis“, sagte der 29-Jährige. Lesser dagegen musste einmal in die Strafrunde - eine halbe Minute fehlte dem Ex-Weltmeister nach den zehn Kilometern auf den Sieger.
„Mit dem einen Fehler stehend, da bin ich sehr am Hadern, sonst wäre heute wieder ein Podiumsplatz herausgesprungen“, sagte Lesser. Der 33-Jährige war zuletzt in Finnland in der Verfolgung Zweiter geworden - Jagdrennen stehen in Estland nicht auf dem Wettkampfprogramm. In Otepää geht es am Freitag mit dem Frauen-Sprint weiter.
„Für mich wäre es schön, wenn ich an die Ergebnisse vom letzten Wochenende anknüpfen könnte, aber ich erwarte jetzt nicht von mir, dass ich jedes Wochenende aufs Podium laufe. Ich versuche einfach, mein Zeug am Schießstand gut zu machen und das gute Gefühl im Laufen mitzunehmen“, sagte Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann.
Im Männersprint kam Johannes Kühn (2 Fehler/1:05,6 Minuten zurück)auf Rang 23. „Die Körner sind bei der gesamten Mannschaft noch gut vorhanden“, sagte der Bayer, der im Dezember in Hochfilzen sein erstes Weltcup-Rennen gewonnen hatte. „Wir haben ein sehr gutes Mannschaftsergebnis erreicht“, meinte er. Philipp Nawrath (2/1:30,3) wurde 33. und David Zobel (4/2:18,7) belegte Platz 60.
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