GA-Podcast „Fertig, los!“

Harte Wahrheiten: Ohne Promille konnte er nicht zur Arbeit fahren

Von Astrid Fertig

| 13.03.2022 18:51 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten

Der General-Anzeiger ist mit dem Podcast „Fertig, los!“ an den Start gegangen. GA-Redakteurin Astrid Fertig ist dort im Gespräch mit Menschen aus der Region zu aktuellen Themen. In der ersten Folge tauscht sie sich mit dem Osterfehntjer Egon Tinnemeyer über Wege aus der Alkoholsucht aus. Anlass ist ein schlimmer Unfall, bei dem ein alkoholisierter Autofahrer einen Kleinwagen mit zwei jungen Männern in die Wieke am Rhauderfehner Untenende schob. Logo: Fischer/ZGO

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Es gab eine Zeit im Leben von Egon Tinnemeyer, da konnte er ohne Promille morgens nicht zur Arbeit fahren. Über diese und andere harte Wahrheiten spricht der Osterfehntjer im GA-Podcast „Fertig, los!“.

Rhauderfehn - Warum lässt man sein Auto nicht einfach stehen, wenn man Alkohol getrunken hat? Menschen, die mit Alkohol kein Problem haben, können das nicht verstehen. Denn so einfach ist das nicht. „In meinen schlimmsten Zeiten konnte ich morgens gar nicht zur Arbeit fahren, bevor ich nicht eine halbe Flasche Weinbrand gehabt hatte“, erzählt Egon Tinnemeyer im GA-Podcast „Fertig, los!“ im Gespräch mit GA-Redakteurin Astrid Fertig.

In dem neuen Hör-Format, dessen erste Folge sich mit Alkoholismus in Ostfriesland beschäftigt, kommen einige harte Wahrheiten auf den Tisch.

Langer Weg aus der Sucht

Der 66-jährige Ostrhauderfehner konnte sich lange nicht eingestehen, dass er Alkoholiker war. Er fand aber einen Weg aus der Sucht, gründete 2004 den Freundeskreis Stönpahl für Alkoholabhängige und deren Angehörige, den er bis vor kurzem auch geleitet hat und ist außerdem Sprecher der mehr als 30 Selbsthilfegruppen für den Landesverband in der Region Ostfriesland-Emsland. Im GA-Podcast berichtet er, wie es zugeht bei einem Treffen der Selbsthilfegruppe Stönpahl. Die trifft sich immer donnerstags ab 19.30 Uhr im Fehnhaus in Ostrhauderfehn, 1. Südwieke 41. Mal nehmen nur ein paar Leute teil, aber es waren auch schon mal 30, erzählt Tinnemeyer. In dem geschützten Rahmen dort werde dann ausgepackt. Da kämen auch intime und schmerzliche Dinge zur Sprache.

Der 66-jährige Egon Tinnemeyer aus Ostrhauderfehn gründete 2004 die Gruppe Stönpahl für Alkoholabhängige und deren Angehörige, die er jahrelang leitete. Heute ist er Sprecher für Selbsthilfegruppen in Ostfriesland. Archivfoto

Alkoholismus ist nicht nur ein Problem für den Betroffenen, sondern auch für dessen Familie. Doch es braucht seine Zeit, um zu begreifen, dass man mit jemandem zusammen ist, der ein Suchtproblem hat. Und dann steht man vor der Frage, wie man damit umgeht. Wie und warum Egon Tinnemeyer zum Alkoholiker wurde, wie er davon loskam und woran man erkennt, ob man selbst ein Problem mit Alkohol hat oder ob man mit einem Alkoholiker zusammen ist – das alles erfährt man in der ersten Folge des neuen GA-Podcasts „Fertig, los!“. Hören Sie rein!

Auf Youtube und bei Spotify

Das neue, kostenlose Hör-Format des General-Anzeigers „Fertig, los!“ kann man auf vielen Internet-Portalen und Streaming-Diensten finden, beispielsweise bei Youtube, Spotify, Google-Podcasts und Apple-Podcasts. Auch über den Online-Auftritt des GA gelangt man zum Podcast.

Jeweils zu Monatsbeginn gibt es eine neue Folge. Darin tauscht sich GA-Redakteurin Astrid Fertig mit Menschen aus der Region über ein aktuelles Thema und deren Erfahrung und Umgang damit aus. Dabei geht es um Dinge, die wir alle täglich erleben und die uns bewegen – aus Haushalt und Beruf, Geld und Gesundheit, Schule und Freizeit.

Die Gesprächspartner geben den Hörerinnen und Hörern des Podcasts Tipps, wie man Probleme besser bewältigen kann, sodass man beim Zuhören nicht nur etwas Neues erfährt, sondern auch gleich praktische Lebenshilfe angeboten bekommt. Dabei wird auch mal direkt und unverblümt nachgebohrt, aber das Gespräch bleibt stets freundlich, respektvoll und persönlich. Etwas, das man sich gut anhören kann. Danach weiß man besser Bescheid.