Tegucigalpa (dpa)
Gericht: Ex-Präsident von Honduras wird an USA ausgeliefert
Wegen Vorwürfen zum Drogenschmuggel und Waffengebrauch wird Juan Orlando Hernández in den USA gesucht. Jetzt soll der Ex-Präsident von Honduras dorthin ausgeliefert werden.
Der bis vor weniger als zwei Monaten in Honduras regierende Ex-Präsident Juan Orlando Hernández soll an die USA ausgeliefert werden.
Ein Richter des Obersten Gerichtshofs gab einem entsprechenden Antrag eines Bundesgerichts in New York nach Berücksichtigung der Beweise am Mittwoch statt, wie die Justiz von Honduras auf Twitter mitteilte.
Hernández wird demnach in den USA wegen Vorwürfen unter anderem der Verschwörung zum Drogenschmuggel und zum Waffengebrauch gesucht. Er kann gegen die Entscheidung Berufung einlegen.
Hernández war am 15. Februar vor seinem Zuhause in Tegucigalpa, der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes, festgenommen worden, wie live im Fernsehen zu sehen war. Die Festnahme war nach einer Mitteilung der Polizei mit der US-Antidrogenbehörde DEA abgesprochen.
Der Bruder des Ex-Präsidenten, Juan Antonio Hernández, war im vergangenen März in New York wegen großangelegten Schmuggels von Kokain in die USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In dem Verfahren wurde auch der damalige Präsident belastet - die Staatsanwaltschaft bezeichnete ihn als Mitverschwörer. Ihm wurde unter anderem von einem Zeugen vorgeworfen, von dem mexikanischen Ex-Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán eine Million US-Dollar für seinen Wahlkampf erhalten zu haben. Hernández bestritt die Vorwürfe.
Mit der Vereidigung seiner linken Nachfolgerin Xiomara Castro war Hernández am 27. Januar nach zwei vierjährigen Amtszeiten aus dem Amt des Staats- und Regierungschefs von Honduras ausgeschieden. Nach der Verfassung durfte er nicht erneut kandidieren. Honduras ist eines der Hauptherkunftsländer der Migranten, die bei der unerlaubten Einreise in die USA aus Mexiko aufgegriffen werden.
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