Köln (dpa)

Nowitzki appelliert an Schröder und Co.: Seid bei EM dabei

Lars Reinefeld, dpa
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Von Lars Reinefeld, dpa
| 29.03.2022 12:25 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Dirk Nowitzki blickt während einer Pressekonferenz zur Basketball-EM 2022 in die Runde. Foto: Marius Becker/dpa
Dirk Nowitzki blickt während einer Pressekonferenz zur Basketball-EM 2022 in die Runde. Foto: Marius Becker/dpa
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Wenn Deutschland rief, war Dirk Nowitzki immer da. Das wünscht sich die Basketball-Legende nun auch von der aktuellen Generation. Damit es bei der EM besser läuft als mit Nowitzki vor sieben Jahren.

Wenn es irgendwie ginge, würde Dirk Nowitzki am liebsten selbst noch einmal die Schuhe schnüren und bei der EM in Köln und Berlin dabei sein.

Doch wer die Basketball-Legende auf der 28. Etage im KölnSky über den Dächern der Domstadt durch die Gänge schlurfen sieht, dem wird schnell klar, dass sich die Frage nach einem Comeback Nowitzkis natürlich nicht stellt.

21 Jahre in der NBA haben Spuren hinterlassen, Probleme am Sprunggelenk machen einstigen Profi der Dallas Mavericks schwer zu schaffen. „Die Zeiten sind vorbei. Ich habe lange genug in der NBA gespielt“, sagt Nowitzki, als die Frage nach seiner völlig unrealistischen Rückkehr doch gestellt wird.

Nowitzki zur EM „ Ich freue mich riesig darauf

„Ich fahre ein bisschen Rad, um mich fit zu halten, spiele ein bisschen Tennis, das macht mir viel Spaß. Basketball wird in meinem Leben glaube ich nichts mehr, abgesehen von hier und da ein bisschen werfen. Aber ich werde nie mehr rauf und runter laufen“, sagt Nowitzki später in den Katakomben der Lanxess Arena in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Ich habe schon ein paar Wehwehchen davon getragen nach über 20 Jahren Profisport, aber das ist glaube ich auch normal.“

Dabei sein wird Nowitzki bei der Europameisterschaft vom 1. bis 18. September aber dennoch. Der 43-Jährige ist Botschafter des Turniers und rührt die Werbetrommel für das Event, das wegen der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste. „Es wird ein großartiges Event. Ich freue mich riesig darauf“, sagt Nowitzki.

Er selbst wird die Spiele in Köln und Berlin also nur als Zuschauer verfolgen, die aktuellen NBA-Profis sollen nach dem Wunsch Nowitzkis im Sommer aber unbedingt dabei sein. „Man kann keinem Spieler vorschreiben, dass er für die Nationalmannschaft spielen muss. Aber ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, dass es mir immer sehr viel gebracht hat und wir tolle Erfolge gefeiert haben“, berichtet Nowitzki und sagt auch an die Generation nach ihm gerichtet: „Für mich war es nie eine Frage, dass ich spiele.“ 153 Mal lief er für Deutschland auf und gewann 2002 bei der WM in den USA Bronze und 2005 bei der EM in Serbien Silber mit der deutschen Auswahl.

Dennis Schröder möchte für DBB-Auswahl auflaufen

Dennis Schröder hat seine Bereitschaft erklärt, in diesem Sommer wieder für Deutschland zu spielen. Im vergangenen Sommer hatte der Point Guard gefehlt, weil wegen seiner ungeklärten Vertragssituation für ihn keine Versicherung hatte abgeschlossen werden können. Auch in diesen Sommer geht Schröder, aktuell bei den Houston Rockets aktiv, mit einem auslaufenden Vertrag.

Bis zum EM-Beginn sollte die Zukunft des 28-Jährigen aber wie bei allen anderen Kandidaten aus der nordamerikanischen Liga geklärt sein. „Für die EM müsste doch der Vertrag stehen, und hoffentlich entscheiden sich dann die meisten, für Deutschland zu spielen. Damit wir die besten Spieler an den Start schicken können“, sagt Nowitzki.

Die bestmögliche Mannschaft wird der Deutsche Basketball Bund benötigen, denn die Vorrundengruppe mit Frankreich, Slowenien, Litauen, Ungarn und Bosnien-Herzegowina hat es in sich. „Es wird eine schwere Gruppe, aber ich denke, wir haben viel Potenzial. In Berlin ist dann alles möglich. Es gibt keinen großen Favoriten“, sagt Nowitzki.

2015 bei der EM mit der Vorrunde in Berlin reichte es für Deutschland trotz Nowitzki und Schröder nicht zum Weiterkommen. Nowitzki hat dennoch tolle Erinnerungen an das Turnier. Nach dem letzten Gruppenspiel wurde er von den Zuschauern in Berlin mit Ovationen aus der deutschen Nationalmannschaft verabschiedet. „Das werde ich nie vergessen, da läuft es mir noch heute kalt den Rücken runter.“

© dpa-infocom, dpa:220329-99-714323/5

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