Mönchengladbach (dpa)
Remis gegen Mainz: Gladbach verpasst dritten Sieg in Serie
Am Ende muss Mönchengladbach sogar mit einem Punkt zufrieden sein. Eine starke Halbzeit reicht im Heimspiel nicht. Mainz kann sich für eine engagierte zweite Hälfte nicht mit drei Punkten belohnen.
Borussia Mönchengladbach hat den dritten Sieg in Serie in der Fußball-Bundesliga leichtfertig verspielt. Beim 1:1 (1:0) gegen den lange passiven 1. FSV Mainz 05 verpasste es das Team von Trainer Adi Hütter schon in der ersten Halbzeit, alles klar zu machen.
Breel Embolos Treffer (33. Minute) war zu wenig für die im ersten Durchgang drückend überlegen Borussen. Nach dem Wechsel kamen die nun deutlich aktiveren Mainzer vor 44.156 Zuschauern durch Karim Onisiwo (73.) zum Ausgleich und hatten in der Schlussphase sogar die Möglichkeit auf drei Punkte. Diese nutzten sie aber nicht.
„Wir haben uns zu leicht ausspielen lassen, die Räume wurden immer größer. Zum Glück haben wir das Spiel heute nicht verloren“, sagte Gladbachs Torhüter Yann Sommer bei DAZN und ergänzte: „Wir verlieren in der zweiten Halbzeit komplett unsere Kompaktheit. Da müssen wir dran arbeiten.“ Der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt bilanzierte: „Ein Unentschieden ist gerecht, auch wenn wir hinten raus die besseren Chancen hatten. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir es können.“ Für den Mainzer Keeper Robin Zentner ging das Unentschieden nach „einer wirklich schlechten ersten Halbzeit“ trotzdem in Ordnung.
Damit sind die Gladbacher zwar seit einem Monat unbesiegt, verpassten aber den Anschluss an die obere Tabellenhälfte. Mit 34 Punkten ist die Borussia nach 28 Spieltagen Zwölfter mit fünf Zählern Rückstand auf Rang neun. Mainz hat als Zehnter 38 Punkte, aber schon am Mittwoch beim FC Augsburg auch noch ein Nachholspiel zu absolvieren.
Hütter wieder an der Gladbacher Seitenlinie
Die Borussen starteten nach zwei Siegen zuletzt auch unter Hütter, der erstmals seit seiner Corona-Infektion wieder an der Seitenlinie saß, entsprechend selbstbewusst und waren klar spielbestimmend. Mainz wurde tief in die eigene Hälfte gedrängt. Mit Kapitän Lars Stindl, der nach seiner Knieverletzung erstmals seit Mitte Januar wieder in der Startelf stand, kam auch noch mehr spielerische Finesse ins Team. Die Fitness des 33-Jährigen reichte aber nur bis kurz nach der Pause.
Zunächst tat sich die Borussia wie so oft gegen extrem defensive Gegner schwer, auch zwingende Torchancen herauszuspielen. Die beste Möglichkeit nach gut einer halben Stunde führte dann indes gegen in dieser Situation viel zu passive Mainzer zur verdienten Führung. Embolo vollendete in seinem 100. Pflichtspiel für die Borussia nach gelungener Kombination mit Florian Neuhaus.
Mainz nach Burkardt-Einwechslung stärker
Zur Pause brachte Svensson Jonathan Burkardt für Marcus Ingvartsen. Burkardt war zuvor angeschlagen gewesen, hatte es aber noch in den Kader geschafft. Erst zwei Minuten auf dem Feld, hätte Burkardt beinahe den unverhofften Ausgleich mit der ersten Mainzer Chance im Spiel besorgt. Nach einem Pfosten-Abpraller nach einem Schuss von Leandro Barreiro kam Burkardt zum Abschluss, den Gladbach-Keeper Yann Sommer aber per Reflex glänzend parierte.
Mainz stand nun nicht mehr so extrem tief wie noch im ersten Durchgang und attackierte früher. Gleichzeitig wurden die Gladbacher passiver und waren lange nicht mehr so passsicher wie zuvor. Fast zwangsläufig fiel der Ausgleich durch Onisiwo, der Sommer keine Chance ließ. Erst jetzt war es ein offenes Spiel, in dem beide Teams die Entscheidung suchten. Bei den Gladbachern war auf einmal wieder eine Unsicherheit zu spüren, die sie zuletzt unter Hütters Assistenten Christian Peintinger bei der coronabedingten Abwesenheit der Cheftrainers nicht gezeigt hatten.
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