Bielefeld (dpa)
„Matchball“ gegen den Dauerrivalen: FCB freut sich auf BVB
Nach emotional schwierigen Fußballtagen verschafft sich der FC Bayern mit dem Sieg in Bielefeld die erhoffte Ausgangslage. Das Gipfeltreffen mit Borussia Dortmund könnte zur Meisterparty werden.
Am Ende einer schweren Fußballwoche hatte Julian Nagelsmann gute Laune und verspürte Vorfreude.
„Wichtig für uns, dass wir jetzt dieses Matchballspiel zu Hause haben gegen Dortmund“, sagte der Trainer des FC Bayern München. „Das ist schon eine gute Fügung, die es nicht so oft gibt. Da freuen wir uns drauf.“
Dank des 3:0-Erfolgs gegen Arminia Bielefeld können die Bayern mit einem Sieg im Bundesliga-Gipfeltreffen mit dem BVB ihre zehnte deutsche Meisterschaft in Serie perfekt machen.
Neuer: „Du musst nach vorne schauen“
Fünf Tage nach dem harten Aus im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Villarreal sorgte das in den Katakomben des Bielefelder Stadions auch bei Thomas Müller für positive Gedanken. „Für uns war es enorm wichtig, dass wir uns den Matchball holen“, sagte der Ur-Bayer. „Das kann noch mal ein emotionales Highlight werden.“ Müller sprach von gefühlsmäßig schwierigen vergangenen Tagen.
Nationaltorwart Manuel Neuer war mit dem Erfolg ohne großen Glanz auf der Alm ebenfalls zufrieden. „Ich glaube, dass wir heute ein gutes Gesicht, eine gute Reaktion gezeigt haben“, sagte er. Wie sehr der Königsklassen-K.o. den deutschen Rekordmeister trifft, wurde aber auch am Sonntagabend noch deutlich. „Wir sind natürlich immer noch enttäuscht, das ist klar“, sagte Neuer. „Aber was willst du anderes machen? Du musst ja nach vorne schauen.“
Der Blick nach vorne bietet für die Bayern nun den heiß ersehnten deutschen Fußball-Knaller. Erster gegen Zweiter - mehr geht nicht. Eine Meisterfeier der Bayern nach der Partie am kommenden Samstagabend gegen den Dauerrivalen würde die Fans besonders glücklich machen und den an diesem Wochenende beim 6:1 gegen den VfL Wolfsburg so starken BVB wohl besonders treffen.
Bielefeld mitten im Abstiegskampf
Ganz andere Sorgen hat derweil Bayerns Oster-Gegner Bielefeld. Nur einen Punkt holte die Arminia aus den vergangenen sieben Partien und ist nach dem 30. Spieltag Tabellenvorletzter. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt zwei, der auf den 15. Rang drei Zähler.
Immerhin machte der im Vergleich zum 0:4 in Wolfsburg verbesserte Auftritt gegen das Fußballschwergewicht aus München ein wenig Mut. „Uns muss eines Auftrieb geben“, sagte Mittelfeldspieler Manuel Prietl: „Dass wir gemeinsam gekämpft haben.“
Bielefeld tritt am Samstag beim 1. FC Köln an. Anschließend empfängt die Arminia im Abstiegskampf-Duell Hertha BSC. „Voll auf Sieg müssen wir spielen“, sagte Offensivspieler Patrick Wimmer. „Kämpferisch müssen wir das beibehalten. Wir brauchen Punkte, was anderes zählt jetzt nicht mehr.“
Ob von den zahlreichen Bielefelder Verletzten für den Schlussspurt noch jemand zurückkommt, ist dabei offen. Nach den Kopfverletzungen von Club-Rekordtorschütze Fabian Klos und Innenverteidiger Cédric Brunner erwischte es am Sonntag auch Fabian Kunze im Kopf- und Halsbereich. Jacob Laursen musste gegen die Bayern ebenfalls verletzungsbedingt schon im ersten Durchgang raus.
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