Berlin (dpa)

Anhaltende Debatte über Neuordnung der Linken-Spitze

| 22.04.2022 08:40 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Janine Wissler führt die Linke nach dem Rücktritt von Susanne Hennig-Wellsow auf Bitten des Bundesvorstandes vorerst allein weiter. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Janine Wissler führt die Linke nach dem Rücktritt von Susanne Hennig-Wellsow auf Bitten des Bundesvorstandes vorerst allein weiter. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
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Der Rückzug von Parteichefin Hennig-Wellsow war ein schwerer Schlag für die Linke. Doch wie geht es nun weiter? Nicht wenige halten einen kompletten Umbau der Parteispitze für unumgänglich.

Nach dem Rücktritt der Parteivorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow wird bei der Linken über die künftige Besetzung der Parteispitze debattiert.

Die Thüringer Landtagsabgeordnete Katja Maurer machte sich dafür stark, dass auch die Co-Vorsitzende Janine Wissler ihren Posten räumt. Verschiedene Funktionäre warben darüber hinaus für eine Urwahl der Parteispitze. Der Vorstand der Linken will am Samstag über das weitere Vorgehen beraten.

Maurer sagte dem „Hauptstadt Podcast“ des Nachrichtenportals „The Pioneer“: „Für mich persönlich sind Susanne Hennig-Wellsow und Wissler angetreten als Team.“ Wissler müsse sich daher die Frage stellen, „ob sie jetzt ihre Rolle ohne Susanne Henning-Wellsow noch erfüllen kann“. Hennig-Wellsow hatte am Mittwoch nur 14 Monate nach dem gemeinsamen Amtsantritt ihren sofortigen Rücktritt erklärt. Sie begründete den Schritt mit unerfüllten Erwartungen bei der Erneuerung der Partei, mit persönlichen Motiven, aber auch mit dem Umgang der Linken mit Sexismus in den eigenen Reihen. Wissler führt die Partei vorerst alleine weiter.

Mehrere Mitglieder des 44-köpfigen Parteivorstands wollen die Basis über den künftigen Parteivorsitz entscheiden lassen. Sachsen-Anhalts Landtagsvizepräsident Wulf Gallert (Linke) sagte dem „Spiegel“, die programmatische Ausrichtung der Partei müsse geklärt werden. „Für eine solche inhaltliche Klärung kann eine Urwahl durchaus hilfreich sein.“ Auch der sächsische Landesvorsitzende Stefan Hartmann hält die Urwahl für eine „gute Möglichkeit, die Partei zusammenzuführen“.

© dpa-infocom, dpa:220422-99-999783/4

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