Best of 2022 Riesiger Ansturm auf Tierheim-Welpen

| | 22.07.2022 17:17 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Fundhündin Eule war vom Tierschutz Friesoythe bei einem dramatischen Kaiserschnitt von acht Welpen entbunden worden. Was schwierig begann, fand ein gutes Ende.

Für den Artikel habe ich mich entschieden, weil die Entwicklung um diese Tiergeschichte so rundherum positiv ist. Der Text ist eine Folge-Geschichte. Im ersten Aufschlag hatten wir von der dramatischen Kaiserschnitt-Entbindung berichtet, der sich Fundhündin Eule, betreut vom Tierschutzverein Friesoythe, unterziehen musste. Durch ihre acht Welpen hatte sich die Anzahl der Hunde im Tierheim in Sedelsberg auf einen Schlag verdoppelt. Doch dank der Berichterstattung war das Interesse an den Welpen riesig. Auch die tapfere Hundemutter Eule konnte auf diese Weise in gute Hände vermittelt werden. Das hat mich als Tierfreundin besonders gefreut, weil die Geschichten, die ich sonst rund um das Tierheim des Landkreises Cloppenburg veröffentliche, oft eher negativ geprägt sind. Tierschutz scheint ein stets ein von Geldmangel und Katzenschwemme geprägtes Sorgenthema zu sein. Umso schöner, dass die Geschichte von Fundhündin Eule und ihrem großen Wurf für alle Beteiligten gut ausging.

Elisabethfehn / Sedelsberg - Ein liebevolles, dauerhaftes Zuhause für die acht Welpen von Fundhündin Eule und für das Muttertier selbst sucht das Tierheim Sedelsberg. Der Ansturm auf die Jungtiere sei riesig gewesen, nachdem darüber berichtet wurde, erzählt Monika Böker, Vorsitzende des Tierschutzvereins Friesoythe und Umgebung.

Das Telefon habe nicht mehr stillgestanden, sagt sie. Viele Anrufer seien gar nicht erst durchgekommen. Wegen eines Blitzeinschlags waren alle Leitungen im Tierheim lahmgelegt, und das Festnetz auf ein Handy umgeleitet worden. Doch nun funktioniert die Elektrik im Gebäude wieder. Wenn jetzt noch Interessenten anrufen, kämen sie auf die Warteliste, berichtet Böker.

Pflegestelle trifft Vorauswahl bei Bewerbern

Noch arbeiten sie und ihre Kolleginnen die vielen Anfragen ab. Die neuen Hundehalter müssen sich einem strengen Auswahlverfahren unterziehen. Der Tierschutz möchte sichergehen, dass es den Junghunden nach ihrem dramatischen Start ins Leben in ihrem zukünftigen Heim gut geht und man sich angemessen um sie kümmert.

Acht junge Hunde haben hier auf dem Arm (von links) Franka Thun, Leiterin des Tierheims Sedelsberg, Michelle und Monique Kramer und Sabine Hartmann von der Pflegestelle in Elisabethfehn sowie Monika Böker vom Vorstand des Tierschutzvereins Friesoythe und Umgebung. Es handelt sich um die Welpen von Fundhündin Eule. Nach einer dramatischen Kaiserschnitt-Entbindung war die Anzahl der Hunde im Tierheim dank dieses Wurfs gleich aufs Doppelte angewachsen. Nun sind die Welpen – vier Weibchen, vier Rüden – reif zur Vermittlung. Fotos: Fertig
Acht junge Hunde haben hier auf dem Arm (von links) Franka Thun, Leiterin des Tierheims Sedelsberg, Michelle und Monique Kramer und Sabine Hartmann von der Pflegestelle in Elisabethfehn sowie Monika Böker vom Vorstand des Tierschutzvereins Friesoythe und Umgebung. Es handelt sich um die Welpen von Fundhündin Eule. Nach einer dramatischen Kaiserschnitt-Entbindung war die Anzahl der Hunde im Tierheim dank dieses Wurfs gleich aufs Doppelte angewachsen. Nun sind die Welpen – vier Weibchen, vier Rüden – reif zur Vermittlung. Fotos: Fertig

Sabine Hartmann, die Hundemutter Eule in ihrer Pflegestelle in Elisabethfehn aufnahm und die Welpen gemeinsam mit den Freundinnen ihrer Söhne aufzog, trifft am Telefon eine Vorauswahl. Wer über einen Garten verfüge, habe bessere Chancen, einen der acht Wochen alten Mischlingshunde zu bekommen, sagt Tierschutzvereinsvorsitzende Böker.

Auch für Hundemutter gibt es Bewerbungen

Gerne würde sie auch die übrigen Hunde vermitteln, die aktuell im Tierheim untergebracht sind. Die seien allerdings alle etwas speziell und müssten in erfahrene Hände kommen. So groß der Ansturm auf die niedlichen Welpen ist: Wenn es um Tierheimhunde generell geht, reagierten viele Interessenten zurückhaltend, berichtet Böker. Einige möchten lieber einen jungen Hund haben, den sie selbst erziehen, andere befürchten, dass Tierheimhunde gefährlich seien aufgrund möglicher schlechter Erfahrungen, die sie mit Menschen gemacht haben.

Auch für die tapfere Hundemutter Eule gibt es Bewerbungen. Sie hat Aussicht auf ein tolles, neues Zuhause.
Auch für die tapfere Hundemutter Eule gibt es Bewerbungen. Sie hat Aussicht auf ein tolles, neues Zuhause.

Immerhin gibt es für die zweijährige Hündin Eule, um deren Wurf es geht, bereits Bewerber. „Wenn alles gut geht, zieht Eule bald in ein tolles, neues Zuhause“, sagt Böker hoffnungsvoll. Auch für einige Welpen sei das Auswahlverfahren schon weit gediehen. Am Wochenende stünden Hausbesuche an, damit die Tierschützerinnen sich vor Ort ein Bild von den Verhältnissen für ihre Schützlinge machen.

Leute standen einfach vor dem Tierheim

Wer sich für einen Hund des Tierheims Sedelsberg interessiert, sollte unter 04492/443 anrufen, um einen Termin zu vereinbaren. Böker war verblüfft, wie viele Menschen nach dem Welpen-Bericht einfach beim Tierheim vor der Tür standen. „Das ging um 8 Uhr morgens los und dauerte bis zum Abend“, schildert sie, „und die Nummernschilder zeigten, dass die Leute aus einem großen Umkreis hergekommen waren.“

Dabei seien alle Gruppen vertreten gewesen, so Böker – von Jung bis Alt, vom Single über Familien bis zum Senior. Keiner habe sich gescheut, über seine persönlichen Verhältnisse Auskunft zu geben. Auch die 400 Euro Gebühr, die der Tierschutzverein für die gechippten und geimpften Jungtiere verlangt, habe keine Irritationen hervorgerufen. Zu leergefegt sei der Markt und zu groß der Wunsch vieler Menschen nach einem niedlichen Welpen, weiß Böker. Erwachsene Mischlingshunde werden im Tierheim gegen 300 Euro Schutzgebühr abgegeben.

Riesige Nachfrage nach Eules Welpen

Die Tierschützerinnen freuen sich, dass die Resonanz so groß ist. Viele Interessenten hätten bereits Erfahrung mit Hunden. „Wir haben eine sehr gute Auswahl. Das ist schon toll“, sagt Böker. Auch Sabine Hartmann von der Pflegestelle ist froh. Dennoch unterzieht sie alle Bewerber einer kritischen Prüfung. Schließlich sollen die Hunde es weiterhin gut haben.

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