Sensationsfund Römischer Münzschatz aus Filsum wird erstmals ausgestellt
Es war ein Fund, der viel Beachtung fand. Ehrenamtliche hatten römische Silbermünzen bei Filsum entdeckt. Jetzt wird der Fund erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zuvor war noch Arbeit nötig.
Remels/Filsum - Es war ein sensationeller Fund, der im Jahr 2021 bei Filsum gemacht wurde. Fünf Ehrenamtliche Schatzsucher hatten 96 römische Silbermünzen ausgegraben. „Noch nie wurden in den letzten 100 Jahren so viele römische Münzen in Ostfriesland gefunden“, hatte Rico Mecklenburg, Präsident der Ostfriesischen Landschaft bei einer Pressekonferenz im vergangenen Jahr gesagt. „Es ist tatsächlich eine kleine Sensation.“ Jetzt werden die Münzen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Am kommenden Freitag wird die Ausstellung mit dem Münzschatz in den Räumen der Raiffeisen-Volksbank (RVB) an der Ostertorstraße in Remels um 11.30 Uhr feierlich eröffnet. „Wir freuen uns, dass wir die 96 römischen Silbermünzen von Filsum in diesem passenden Rahmen erstmals der Öffentlichkeit präsentieren können und sind dankbar für die Unterstützung durch die RVB“, erklärt Landschaftspräsident Rico Mecklenburg.
Nach monatelanger Suche hatten ehrenamtliche Sondengänger in Zusammenarbeit mit der Ostfriesischen Landschaft den rund 1800 Jahre alten Münzhort aufgespürt und ausgegraben. Das Besondere an dem Fund ist, dass die Stelle bereits über 150 Jahre aus der Literatur bekannt, aber wieder in Vergessenheit geraten war. „Es ist schon erstaunlich, dass diese alte Quelle nun zum größten römischen Münzfund auf der ostfriesischen Halbinsel seit über 100 Jahren führte“, betont Dr. Jan F. Kegler, Leiter des Archäologischen Forschungsinstitutes der Ostfriesischen Landschaft. Auch außerhalb Ostfrieslands stieß diese Geschichte auf Beachtung.
Münzen wurden professionell gereinigt und bestimmt
Für die Ausstellung wurden die Silber-Denare der Mitteilung zufolge zunächst professionell gereinigt und dann bestimmt. „Mitunter war es reinste Detektivarbeit, herauszufinden, um welche Münzen es sich handelt und aus welchem Jahr sie stammen“, erklärt Sebastian Heibült, einer der fünf ehrenamtlichen Finder des Münzschatzes. Schließlich seien die Geldstücke rund 1800 Jahre vergraben gewesen. Durch wiederholtes Pflügen und Düngen des Feldes seien einige kaum oder gar nicht mehr identifizierbar gewesen. „Das würden heutige Münzen bestimmt nicht so lange überstehen“, ist sich Heibült sicher.
Die Restaurierung und Präsentation der Münzen fanden im Rahmen eines von der Ostfriesischen Landschaft begleiteten „Citizen Science-Projektes“ statt. Fördermittel stammen aus der Regionalen Kulturförderung der Ostfriesischen Landschaft sowie von der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland und der Raiffeisen-Volksbank. „Dieses spannende Projekt haben wir gerne unterstützt und finden es beeindruckend, mit wie viel Engagement und Beharrlichkeit die ehrenamtlichen Beteiligten sich eingebracht haben“, wird Mario Baumert, Vorstandsmitglied der RVB, zitiert. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der RVB besichtigt werden.