Tipps für Gartenfreunde Der Mai ist gekommen – jetzt geht‘s im Garten rund
Gartenexpertin Karin Berends-Lüürßen findet, dass der diesjährige Mai ganz normal ist. Durch den vielen Regen werden die Wasserspeicher wieder aufgefüllt. Aber: Sie hat schon Schnecken!
Rhauderfehn - „Es grünt so grün“ kann ich vom meinem Garten berichten. Alles wächst und gedeiht bei diesem fruchtbaren Wetter. Sonne und Regen wechseln sich ab. Ein bisschen wärmer könnte es sein, aber das ist eigentlich mal ein ganz normaler Mai für unsere Breiten. Ich bin ganz froh über den Regen, da er die vielen trockenen Jahre für die Bäume durchbricht. So können die Wasserspeicher wieder aufgefüllt werden. Auch für meinen Sandboden ist es sehr vorteilhaft, dass es mehr Feuchtigkeit für die Pflanzen gibt, da Sand Feuchtigkeit nicht so gut speichern kann.
Karin Berends-Lüürßen
Ein gut 2500 Quadratmeter großes Natur-Paradies hat sich Karin Berends-Lüürßen mit ihrem Latüt-Garten in Langholt geschaffen. „Er spiegelt meine Persönlichkeit wider, ich habe ihn so angelegt, wie ich meine Bilder male“, sagt die freischaffende Künstlerin und gelernte Staudengärtnerin. Mit ihrer Vorliebe für besondere Stauden und Rosen gibt sie regelmäßig im General-Anzeiger Tipps und Anregungen für Hobbygärtner. Sie ist per E-Mail unter garten@ga-online.de erreichbar.
Doch einige von uns Gärtnern haben schon wieder mit Schnecken zu kämpfen. Ich kann eigentlich nur empfehlen, auf das Sammeln oder auf schneckenresistente Pflanzen zu setzen. Es gibt einige Stauden, die nicht so von den Schnecken geliebt werden. Vixiernelken, Akelei, Frauenmantel und Storchschnabel sind einige Beispiele dafür. Um duftende Kräuter machen Schnecken auch einen großen Bogen. Ein Kräutergarten wird auf jeden Fall nicht abgeknabbert und bietet Mensch und Tier einen großen Genuss, sowohl an Duft und Geschmack. Er ist eine Bereicherung für den Garten.
Der Schnegel ist ein Nützling
Mischkultur mit Kräutern im Gemüsegarten sind einen Versuch wert. Wichtig ist auch zu wissen, dass nicht jede Schnecke ein Feind ist. Es gibt den sogenannten Schnegel, der den Nacktschnecken sehr ähnlich sieht. Mit seinem Streifen auf dem Rücken wird er auch Tigerschnegel genannt. Seine Nahrung sind die Schneckeneier unserer Nacktschnecken. Somit ist er ein Nützling. Mit Schneckenkorn werden leider auch diese Schlegel, Weinbergschnecken und Bänderschnecken getötet. Ich weiß natürlich auch, wie ärgerlich es ist, eine Inversion von Schnecken im Garten zu haben. Gerade beim Gemüse ist es sehr ärgerlich.
Hier haben mir persönlich auch Hochbeete geholfen. Im Naturgarten bekommt man auch Verstärkung durch den Igel, Maulwurf – frisst Schneckeneier – und durch Kröten. Dafür sollten ein kleiner Wasserbereich und Laubhaufen den Garten bereichern. Auch der Maulwurfshaufen gibt gute Topferde und ist nicht nur ein Ärgernis. Ich versuche immer auch die guten Seiten an den Dingen zusehen.
Leichtigkeit und Romantik
Zurzeit beginnt gerade das Blühen der Akelei und der Iris. Immer ein Highlight im Garten. Die Akelei verzaubert den Sonnen- wie den Schattengarten mit seinen unzähligen Blütenformen und Farben. Sie bringen Leichtigkeit und Romantik in die Gartenszenen. Die Iris dagegen wirkt eher statisch und steif, aber ihre Blüten sind wahre Schönheiten. Sie sind für mich die Königinnen im Staudenbeet. Mit einer Umpflanzung von Frauenmantel wirkt alles sehr apart, da die Blätter der Iris so umspielt werden und diese nach ihrer Blüte vom Frauenmantel in die Pflanzung integriert werden. Auch Gräser sind gute Begleiter, da das Blattwerk der Iris nach der Blüte durch sie an Steife verliert. Beide Staudengattungen lieben einen normalen durchlässigen Gartenboden und sind leicht zu kultivieren.
Im Gemüsegarten sind jetzt die Zucchini und Tomaten auch eingezogen. Der Kohl ist in vielen Varianten gesetzt. Mangold, Salat und Rote Bete begleiten das Ganze. In meinem Minigewächshaus ist die Snack-Gurke eingezogen und die Stangenbohnen werden gerade vorgezogen. Ihr Beet muss erst noch entstehen. Der Feldsalat vom letzten Jahr wird mit Blüten im Salat genutzt. Gerade die Blüten schmecken sehr nussig und sind mit Tomaten ein wahrer Genuss. Wir genießen den Garten im Mai mit allem Auf und Ab in vollen Zügen.