Trotz klammer Kassen in Leer Stadt will ihren Teil zur Erhaltung der Logabirumer Mühle tun
Rund 200.000 Euro will der Mühlenverein bald in die Sanierung der Logabirumer Mühle investieren. Dabei kann er auf Unterstützung der Stadt bauen.
Leer - Die Mühle in Logabirum ist noch heute im Wesentlichen so, wie sie vor knapp 130 Jahren im Auftrag von Jan-Gerads Eiklenborg gebaut wurde. Großen Anteil daran hat neben dem heutigen Besitzer und Enkel des damaligen Bauherrn, Jan Eiklenborg, der 1995 gegründete Mühlenverein. Der hat sich unter anderem das Ziel gesetzt, den zweistöckigen Galerie-Holländer zu sanieren.
Eine halbe Million Euro sind seitdem in das kulturhistorische Denkmal an der Logabirumer Straße geflossen. Rund 125.000 Euro hat die Stadt Leer beigesteuert, etwa 175.000 Euro hat der Verein aufgebracht, der Rest wurde über EU-Fördergeld finanziert. Unter anderem wurden Galerie, Kappe, Flügel, Fenster und Fußboden erneuert. Die Gattersäge war auf Windbetrieb umgestellt und die Mahlgänge instand gesetzt worden.
Ausschuss hat keine Bedenken
Jetzt stehen weitere Arbeiten an, die voraussichtlich gut 200.000 Euro kosten werden. Unter anderem muss an der Galerie und der Packhaustreppe Hand angelegt werden. Das Reetdach, die Gleisanlage, das Dach des Haferbodens, der Schornstein des Backhauses und der Backofen müssen saniert werden.
Der Mühlenverein hofft auf Zuschüsse aus dem Leader-Programm in Höhe von gut 130.000 Euro. Eine Bedingung dafür ist allerdings, dass sich die Stadt ebenfalls finanziell beteiligt und zwar mit mindestens einem Viertel der Fördersumme aus dem Leader-Programm. Das wird sie wohl tun, der zuständige Fachausschuss, der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur (WTKA), hat einem Zuschuss von gut 33.000 einstimmig zugestimmt. Die restliche Summe, knapp 40.000 Euro, will der Mühlenverein selber zahlen. Sollte kein Geld aus dem Leader-Programm fließen, fällt auch die Beteiligung der Stadt aus.
Stadtverwaltung sieht große Bedeutung der Mühle
Die Stadt steckt in argen finanziellen Schwierigkeiten und befindet sich im Haushaltskonsolidierungsprozess. Der verlangt, dass freiwillige Leistungen, wozu die finanzielle Beteiligung an der Mühlen-Sanierung gehört, zurückgefahren werden.
In diesem Fall hatte die Stadtverwaltung aber dafür plädiert, dass das Geld trotzdem fließen soll: „Die Logabirumer Mühle ist von wesentlicher kulturhistorischer Bedeutung. Allein aufgrund ihrer Eigenschaft als Horizontalgattersäge mit Windantrieb, hebt sie sich bedeutsam aus der regionalen Mühlenlandschaft empor“, heißt es in den Unterlagen für die jüngste Sitzung des WTKA. Zudem sei die Mühle ortsbildprägend und von überregionaler Bedeutung, deshalb sollten sie und ihre Funktionstüchtigkeit unbedingt erhalten werden.
Am Pfingstmontag ist übrigens Deutscher Mühlentag. Dann öffnen die Mühlen ihre Türen und können besichtigt werden.