Tipps von der Expertin Die Rose ist die Gartenpflanze des Monats Juni
Die GA-Garten-Fachfrau Karin Berends-Lüürßen aus Rhauderfehn liebt den Monat Juni. Warum sie dann so gerne in ihrem Garten ist, berichtet sie in diesem Artikel.
Rhauderfehn - Jetzt haben wir den Wonnemonat Mai schon hinter uns und sind im Juni angekommen. Die Gartenzeit ist schon fortgeschritten und alles blüht in vollen Zügen. Für mich ist der Juni der Rosenmonat. Alle meine Rosen – ob moderne oder historische – blühen ab Mitte Juni auf jeden Fall.
Ein Garten ohne Rosen ist für mich irgendwie nicht komplett. Mein Herz haben die Strauchrosen erobert. Sei es Westerland, Gishlaine de Feligonde, Schneewittchen oder Herkules – alle begeistern mich mit ihrer Blüte oder ihrem Duft. Der Duft ist bei den Wildrosen und den historischen Rosen oft sehr ausgeprägt. Begeistert bin ich persönlich von der Rose Pink Roadrunner. Ihr Duft ist so stark, dass die Umgebung damit durchzogen ist. Daher habe ich jetzt einen besonderen Sitzplatz mit dieser Rose umpflanzt und eine schöne Bank in die Mitte gestellt. Nun kann ich abends dort sitzen und zu den anderen Gartenteilen schauen und bin von ihrem Duft umströmt.
Sandgarten mit Wasserfläche
Genau gegenüber habe ich einen Insekten Sandgarten angelegt mit einer kleinen Wasserfläche. Jetzt kann ich in Ruhe die Bienen und Schmetterlinge beobachten und mit meiner Kamera festhalten. So entstehen manchmal Gestaltungen im Garten alleine durch Erfahrungen mit einer Pflanze die mich begeistert. Ein Garten ist ja niemals fertig. Das erfahre ich jedes Jahr aufs Neue. Pflanzen kommen und gehen wieder.
So ist ein Garten immer im Wandel. Manchmal ist ein Beet so schön, dass ich mir wünsche, es wäre immer wieder so. Doch durch das Wetter, Schädlinge oder Pilzerkrankungen ist es das Jahr darauf ganz anders. Dann bin ich etwas enttäuscht, aber es vergeht ganz schnell, weil die Natur mich an anderer Stelle dann mit etwas anderem besonders Schönen entschädigt. Diese Weisheit habe ich in den letzten Jahren gelernt. Im Leben und im Garten gibt es ein Kommen und Gehen von schönen und nicht so schönen Dingen. Es ist immer die Einstellung von uns selbst, ob man sich positiv auf Veränderungen einlassen kann. So kann ein Glas halb voll oder halb leer sein. Gerade im natürlichen Garten ist der Blick auf die kleinen Schönheiten von großem Vorteil. Sehe ich nur die ungezähmte Wildnis als Chaos, oder erkenne ich die Ordnung der Natur, die sich nicht dem Menschen unterordnet sondern eigene Gesetze hat.
Frei Flächen ohne Beikräuter wichtig
Es ist die große Kunst, wenn der Gärtner es schafft die Balance zwischen wilder Natur und geplanter Pflanzung so zu gestalten, dass es sich natürlich und fließend in den Garten einfügt ohne übertrieben zu wirken. Ich übe mich in Demut, um dieses Ziel annähernd zu erreichen. Wer sagt, dass ein Naturgarten entsteht, wenn alles einfach wachsen darf, wird schnell eines Besseren belehrt. Es gibt halt starkwüchsige und schwachwüchsige Pflanzen. Stauden und Einjährige, die Platz brauchen, um zu keimen. So sind in der Pflanzung freie Flächen ohne Beikräuter wichtig, damit sich diejenigen aussäen können. Die Aufgabe des Gärtners ist hier, regulierend einzugreifen. Der Zufall von besonderen Pflanzenkombinationen ist manchmal das besondere Geschenk. Denn nicht alles ist planbar, und das macht doch den Reiz eines Gartens aus.
Zwei Bücher möchte ich Ihnen hier noch ans Herz legen. „Rosen“ von Michael Marriott Rosen, DK Verlag, ISBN978-3-8310-4525-9; „Naturnah gärtnern“ von Norbert Griebl, Hauptverlag, ISBN 978-3-258-07880-9.