Tanz am Gleis in Ostrhauderfehn Zu wenig Publikum bei Festival hinterm Waggon
Die Vorbereitungen für das erste Osterfehntjer Musikfestival „Tanz am Gleis“ hatten Monate gedauert. Am Sonnabend wurde gefeiert. Alles war bereit. Sieben Bands spielten. Nur Gäste kamen zu wenige.
Ostrhauderfehn - „Leider hat die Besucherzahl nicht unseren Erwartungen entsprochen.“, berichtet Steven Jongmans, Sozialarbeiter beim Jugendcafé „Waggon“ der Gemeinde Ostrhauderfehn. Dabei sprach der Jugendpfleger vom „Tanz am Gleis“: So nannte sich das Fehntjer Mini-Festival, das an diesem Sonnabend Premiere feierte.
Sieben Monate lang war die Veranstaltung von der Jugendpflege Ostrhauderfehn, mit Unterstützung der Jugendpflege in Rhauderfehn und Westoverledingen, sowie gemeinsam mit dem Kirchenkreis und der Ostrhauderfehner Kirchengemeinde mit der Ten-Sing-Gruppe geplant und vorbereitet worden. Allen voran waren die jungen Erwachsenen und Jugendlichen in die Planung des großen Tags involviert: „Die jungen Menschen haben ihre gesamte Freizeit und Herzblut in die Organisation investiert.“, schilderte Jongmans
Es war an alles gedacht
Sonnabend gegen 13 Uhr ging es auf dem Gelände hinter dem Waggon los. Gedacht worden war bei der Veranstaltung an alles, was man sich auf einem Festival so wünscht: Gute Musik, schattige Plätze und natürlich Speis und Trank.
Für letzteres sorgten dabei der Iss-Was-Wagen der Kirchengemeinde und das Jugend- und Kulturzentrum Rhauderfehn mit einem mobilen Pizza-Ofen. Bis zum späten Abend traten sieben regionale Bands beim Tanz am Gleis auf.
Headliner sorgten für mehr Publikum
Für besonders gute Stimmung sorgten die beiden Headliner und letzten Acts des Abends: North West und Janosh. Einige Fans besuchten das Festival erst am Abend, um ihre Lieblingsbands live zu erleben. Unter den Gästen waren natürlich auch Familienmitglieder und Freunde der Musiker. So war auch die Mutter des Schlagzeugers Sven de Vries von der Band North West auf dem Gelände. „Ich bin total stolz und hoffe, dass sie bald den großen Erfolg genießen können“, sagte sie kurz nach dem gelungenen Auftritt der Gruppe. Die hat ihre Wurzeln in Ostrhauderfehn, doch mittlerweile wohnen die Musiker alle in Hamburg.
Ostrhauderfehns Bürgermeister Günter Harders ließ sich das große Finale am Samstagabend ebenfalls nicht entgehen und schlenderte über das Gelände: „Ich finde es total toll, was hier auf die Beine gestellt wurde durch die ehrenamtlichen Helfer“, sagte der Verwaltungschef begeistert.
Hitze machte der Veranstaltung zu schaffen
Trotz viel Enthusiasmus und lobender Worte herrschte dennoch kein großer Andrang. Woran es gelegen hat, dass beim Tanz am Gleis die Besuchermassen ausblieben, kann sich Jugendpfleger Steven Jongmans nicht erklären. Maßgeblich dazu beigetragen haben, könnte allerdings das heiße Wetter, mutmaßt der Jugendpfleger.
„Die Hitze hat uns, glaube ich, allen zu schaffen gemacht“, resümierte Jongmans, als sich der Abend dem Ende zuneigte. „Wir haben gehofft, dass es nicht regnet. Jetzt ist es das Gegenteil der Fall. Es herrschen Temperaturen wie in Spanien.“
Orga-Team lässt sich nicht entmutigen
Auch Bürgermeister Harders zeigte sich enttäuscht über die geringe Besucherzahl des Festivals: „Es wird immer geschimpft, dass in den kleinen Gemeinden nichts los ist.“, so der Bürgermeister. „Wenn man dann was auf die Beine stellt, ist es sehr schade, dass es so schlecht angenommen wird.“
Dennoch möchten sich die Organisatoren des Mini-Festivals nicht vom Rückschlag entmutigen lassen. Schließlich habe die Veranstaltung alle Beteiligten „total zusammengeschweißt“, findet der Osterfehntjer Jugendpfleger Jongmans.
Unvergessliche gemeinsame Momente
„Gerade für die jungen Menschen ist es eine ganz tolle Erfahrung, sagen zu können ,wir haben etwas Einmaliges geschaffen´“, stellt er bilanzierend fest. Genau das sei es auch, was in seinen Augen Jugendarbeit ausmacht: Gemeinsam unvergessliche Momente zu schaffen.
Ob der „Tanz am Gleis“ im nächsten Jahr ein Comeback feiern wird, steht derzeit noch in den Sternen. In den nächsten Tagen wollen die Organisatoren erst einmal Bilanz ziehen. „Auch wenn wir uns momentan ein bisschen entmutigt fühlen, werden wir nach vorne blicken und gucken, was wir zukünftig so an Projekten anpacken“, versichert Jongmans abschließend.