Konzert in Flachsmeer „Hearts fear“ – Rocker mit Herz und Humor

Clarissa Scherzer
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Von Clarissa Scherzer
| 24.07.2023 11:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Die Musiker (von links) Ralf Janssen (Gesang/Gitarre), Michel Cramer (Schlagzeug), Frank Janssen (Gesang/Bassgitarre), Jens Boldt (Keyboard/Gitarre) während einer öffentlichen Bandprobe. Foto: Scherzer
Die Musiker (von links) Ralf Janssen (Gesang/Gitarre), Michel Cramer (Schlagzeug), Frank Janssen (Gesang/Bassgitarre), Jens Boldt (Keyboard/Gitarre) während einer öffentlichen Bandprobe. Foto: Scherzer
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Die Westoverledinger Rockband gibt im August in Flachsmeer ein Konzert zugunsten der Nyeri-Kinderhilfe. So läuft eine öffentliche Bandprobe ab.

Flachsmeer - Am 26. August spielt die Westoverledinger Rockband Hearts fear nach vierjähriger Zwangspause in Flachsmeer ein Open-Air-Konzert zugunsten der Nyeri-Kinderhilfe. Wir haben die Musiker Ralf Janssen, seinen Bruder Frank Janssen, Michel Cramer und Jens Boldt bei einer öffentlichen Bandprobe besucht. Es war rockig, herzlich und lustig.

Die Westoverledinger Band "Hearts fear" spielt während einer öffentlichen Bandprobe in der Gartenhütte im Heerweg. Foto: Scherzer
Die Westoverledinger Band "Hearts fear" spielt während einer öffentlichen Bandprobe in der Gartenhütte im Heerweg. Foto: Scherzer

„4 Days long gab es much Ei, doch das Osterfest ist now vorbei. Es kam to us all mit Sonnenschein, und today pissts, das ist gemein! Aber die Creators of the Rumpelrock, haben trotzdem really Bock. Wir inviten wieder mal zur Sause, und Danger! Nächsten Dienstag ist dann Pause.“ So klingt es, wenn die Westoverledinger Band Hearts fear per Whatsapp zu ihrer öffentlichen Bandprobe in die Gartenhütte im Heerweg einlädt. Die Zeilen gehören zu einem Gedicht aus der Feder von Hearts fear-Schlagzeuger Michel Cramer, auch Trommelpeter genannt. Da die Band wöchentlich probt, dichtet Cramer jede Woche einen launigen Einladungsreim. Willkommen sind alle, die Lust auf Bier und Rock haben. Manchmal ist auch eine Gastband da. Geprobt wird bei geschlossener Tür.

Auf Tuchfühlung mit den Musikern

„Wir machen die Tür zu aus Respekt vor den Leuten, die das nicht hören möchten. Das muss nicht jeder ertragen“, sagt Ralf Janssen, Sänger und Gitarrist der Band. „Das geht bis 22 Uhr, dann ist definitiv Feierabend.“ Gespielt wird unter anderem „Nowhere Man“ von den Beatles, „You really got me“ von The Kinks und „Sympathy for the Devil“ von den Rolling Stones in der Motörhead-Version. Es wird getanzt. Man steht dicht an dicht auf Tuchfühlung mit den Musikern. Lichter flackern durch die Hütte. Das hat Club-Atmosphäre. „Das ist recht bekannt, wir sind nie alleine“, sagt Frank Janssen, der ältere Bruder von Ralf. „Man weiß vorher nie, wer alles kommt. Manchmal sind bis zu 30 Leute hier aus allen Altersgruppen und sozialen Schichten. Hier fragt niemand, was du hast und was du bist.“ An der Decke hängen die Plakate ihrer Konzerte. „Einmal wurden wir von der grünen Minna mit Blaulicht abgeholt und zum Knast nach Lingen gefahren“, erzählt Ralf und zeigt auf ihr Plakat vom „Rock im Block“ von 2008. Sie spielten für die Inhaftierten der JVA. „Es ist das einzige Konzert, wo wir gebucht wurden. Ansonsten sind wir unbuchbar.“

Hier gibt es Konzertkarten

Am 26. August heißt es für alle Fans: „Rocken bei di Flocken“. Gespielt wird bei der Raiffeisenbank Flachsmeer zugunsten der Nyeri Kinderhilfe. Einlass ist um 19.30 Uhr. Hauptsponsor ist die Raiffeisenbank Flachsmeer.

Der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es bei Markant Ulrichs in Flachsmeer und der Raiffeisenbank Flachsmeer. Die Karte kostet 10 Euro.

Die vier kennen sich seit Kindertagen und begeisterten sich schon früh für Musik. „Dann kam Frank mit der Idee der Band“, erinnert sich der dichtende Schlagzeuger. 2006 gründeten sie Hearts fear. „Der Bandname ist ein Wortspiel. Es war die Zeit der Einführung von Hartz VI“, so Ralf Janssen. „Und Hearts fear reimt sich auf Bier.“ „Fast alle unsere eigenen Stücke handeln vom Bier“, ergänzt Michel grinsend. Gesungen wird dabei über Freundschaft und Kaltgetränke. In erster Linie spielt die Rockband Coversongs der 60er bis 90er Jahre. Im Kern Songs aus den 60ern und 70ern.

Erstes Konzert 2007

Das erste Konzert gaben sie 2007. Seitdem treten sie einmal im Jahr auf. Immer groß mit viel Licht- und Pyrotechnik, immer ausverkauft. „Das ist wohl auch der Erfolg der Band. Jeder ist dabei, wenn wir neue Stücke üben“, sagt Ralf. „Sie gehören zur Hearts fear-Familie.“ Warum es keine Sängerin gibt, begründet Ralf erst humorvoll: „Wir wollten keine Mädchen in der Runde, dass es die Band noch lange gibt.“ Tatsächlicher Grund ist, dass sie keine Stücke dafür haben und somit eine Sängerin auch nicht fehlt. Sie covern Songs zum Beispiel von The Who, Beatles, Rolling Stones, Metallica, Motörhead und Queen. Gecovert wird im Hearts fear-Style. Über 150 Lieder haben sie im Repertoire. Bei Konzerten spielen sie um die 40 Songs. Viele treue Anhänger sind dabei. Bei der Durchführung ihrer Konzerte unterstützt sie die Raiffeisenbank Flachsmeer. Seit 2009 spielt die Band alle zwei Jahre ein Benefizkonzert für den Verein Nyeri-Kinderhilfe aus Papenburg, der in der Stadt Nyeri in Kenia ein Kinderheim betreibt. Die Brüder Ralf und Frank Janssen besuchten bereits mehrfach das Kinderheim. „Es ist absolut unterstützungswürdig, was der Verein macht“, betont Frank. „Wir haben Kinder erlebt, die Sand mit Salz mischten, um etwas zu Essen zu haben. Es geht um physische Grundbedürfnisse.“ Diesen Sommer spielt Hearts fear nach Pause wieder ein Open-Air-Benefizkonzert. „Wir hoffen, dass wir wieder viel Zuspruch bekommen“, wünscht sich Ralf Janssen. Auf Stadtfesten und ähnlichen öffentlichen Veranstaltungen sucht man die Band vergebens. Ihren jährlichen Auftritt mit Raketen und Höhenfeuerwerk zu erleben, soll etwas besonderes bleiben, so das Konzept der Band.

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