Gartenserie Den Sommer mit einer Pause genießen

Karin Berends-Lüürßen
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Von Karin Berends-Lüürßen
| 30.07.2023 14:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Mit ihren unglaublich leuchtenden Blüten ist die Dahlie „Bishop of Llandaff“ eine der berühmtesten Vertreterinnen unter den paeonienblütigen Dahlien. Fotos : Berends-Lüürßen
Mit ihren unglaublich leuchtenden Blüten ist die Dahlie „Bishop of Llandaff“ eine der berühmtesten Vertreterinnen unter den paeonienblütigen Dahlien. Fotos : Berends-Lüürßen
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Nach dem arbeitsreichen Frühjahr kann man im Garten entspannen, meint Gartenexpertin Karin Berends-Lüürßen. Dass dann nicht immer alles im Garten perfekt ist, müsse auch mal sein.

Langholt - Der Regen der letzten Tage hat unseren Gärten gutgetan. Es wird wieder grüner und die Stauden sehen erfrischt aus. Die Hitze ist fort, und wir können durchatmen. Es hat aber schon was Herbstliches mitten im Hochsommer. Ich freue mich, wenn der August noch ein paar richtig sonnige Tage bringt. Allein für die Tomaten und für andere Früchte wäre es gut, noch richtig Wärme für die Reife zu erhalten.

In unseren Staudenbeeten ist schon wieder Jäten angesagt. Ich befreie die Beete jetzt von den alten, vertrockneten Blütenständen des Mohns. Ausgesät hat er sich bereits, oder ich säe ihn noch an Stellen aus, an denen ich ihn gerne hätte. Dann kommt der Klatschmohn eigentlich zuverlässlich nächstes Jahr wieder zurück. Wichtig sind nur freie Flächen im Garten zwischen den Stauden.

Pause nach arbeitsreichem Frühjahr

Mit dem Regen sind auch die Vögel zurück. In der Hitze hatte ich sie kaum gesehen. Ich denke, sie machen nach der Brutpflege auch eine Ruhepause, um dann wieder durchzustarten. So sollten wir es auch halten und im Sommer eine Pause einlegen nach dem arbeitsreichen Frühjahr.

Viele von Ihnen starten in die Sommerferien und müssen Ihren Garten eine Zeit allein lassen. Gießen übernimmt oft ein netter Nachbar oder die Familie. Hier in der dörflichen Region haben wir noch so schöne Strukturen. Ich hoffe, sie erhalten sich auch bei den jüngeren Leuten. Mal ein paar Früchte, Ableger für den Nachbar oder einfach ein kleines Gespräch über den Gartenzaun ist der Kit für eine gute Nachbarschaft. Diese kleinen Dinge machen auch die Gartenkultur aus und erweitern den eigenen Horizont. Bei den Gartenbegeisterten kann das dazu führen, dass aus ganz Deutschland Besuch im Garten eintrifft, dass man sich austauscht und kleine Ableger mitbringt. Ich freue mich jetzt auf einen kleinen Gartentrip ins Saarland.

Graziles Erscheinungsbild der Gladiolen

Zuvor habe ich noch einige Dahlien aus ihren Töpfen in den Garten gepflanzt. Ich ziehe sie gerne vor wegen der Schnecken. Wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben, ist die Gefahr, ganz weggefressen zu werden, auf jeden Fall kleiner. Ich liebe ja die ungefüllten Sorten, da sie so gut von den Insekten angenommen werden. Sie sind nicht heimisch, aber gehören für mich zur bäuerlichen Gartentradition wie Rittersporn und Margeriten. Zu ihnen pflanze ich gerne Gladiolen und Gräser.

Die Wildform der Gladiolen (Gladiolus papilio „Ruby“) hat es mir angetan. Diese Gladiolen sind graziler im Erscheinungsbild und zwischen den Gräsern großartig. Bei ihnen kommt es auf die Begleitung an, sonst sehen sie im Beet nicht so toll aus. Die Gräser nehmen ihnen die Steifheit und so passen sie sich gut an und fallen nicht gleich um.

Eine kleine Pause einlegen und nur genießen

Ich bin spät dran mit dem Ausputzen der Rosen dieses Jahr. Ich hoffe, es wird mir von ihnen nicht ganz so übelgenommen, und sie blühen noch einmal auf. Doch ich bin zuversichtlich und sonst erfreuen sie mich nächstes Jahr wieder.

Bei einem so großen Garten, der nur von zwei Personen gepflegt wird, ist nicht immer alles perfekt – und das ist auch okay so. Sonst würde mir das alles gar nicht mehr so viel Freude bereiten. Wir haben schließlich Sommer und wir möchten einfach eine kleine Pause einlegen und nur genießen. Das zelebrieren wir mit einem leckeren Essen mit eigenem Gemüse jeden Tag.

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