Kolumne „Zugezogen“ Casting

Clarissa Scherzer
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Eine Kolumne von Clarissa Scherzer
| 12.09.2023 15:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
In Papenburg fand ein Casting statt - und GA-Kolumnistin Clarissa Scherzer war dabei. Foto: Scherzer
In Papenburg fand ein Casting statt - und GA-Kolumnistin Clarissa Scherzer war dabei. Foto: Scherzer
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Unter dem Motto „Papenburg such den Superstar“ fand in der Kanalstadt ein Casting statt. Darüber berichtet Kolumnistin Clarissa Scherzer in ihrer neuen Folge in der Rubrik „Zugezogen“.

Guck mal, am Freitag gibt es ein Casting im Stadtpark Papenburg, wollen wir mitmachen“, fragte mich meine Partnerin Manuela morgens beim Frühstück und las die Details vor. „Herausragende Stimme“ und „großes Schauspieltalent“ und „professionelle Talent-Scouts“ stand dort geschrieben. „Lass uns da mal hin. Das wird bestimmt lustig. Wir können uns ja auch nur als Komparsen melden“, schlug sie vor.

Während sie über die Möglichkeiten sprach, die sich aus so einer Talentsuche ergeben könnten, war ich gedanklich in Kapstadt. Als Texterin begleitete ich dort vor Jahren den Dreh eines TV-Spots. Jede Menge Schauspieler und Komparsen wurden gecastet. In dem Spot ging es um ein Produkt, das Herz und Kreislauf stärkt. Um zu zeigen, wie toll das Zeug wirkt, lief ein Pärchen um die 70 für den Werbespot ins Meer, während die Kamerafrau hüfthoch in den Wellen stand und alles filmte. Ich weiß noch, dass wir für die Laufszene vom Strand ins Wasser ein Beindouble einsetzten. „Ich versuche, Freitag frei zu kriegen, die Jungs können sich verabreden“, plante Manuela den Ausflug zum PSDS (Papenburg sucht den Superstar), während ich meine top trainierten Läuferinnenbeine beäugte und mich fragte, ob sie wohl als Beindouble taugen. „Wenn überhaupt, dann möchte ich höchstens mal durchs Bild laufen oder irgendwo dekorativ stehen“, überlegte ich laut. Wir fuhren also hin.

Die Talentsuche in Papenburg fand samt Publikum statt. Vor der großen Bühne saßen zig Schaulustige und verfolgten die Darbietungen nebst Talent-Scout-Bewertung. Dann wurde Manuelas Nummer aufgerufen. Trommmelwirrrbel. Rauf auf die Bühne. Vor der Kamera so und so und so posen. Clickclickclick. Schon saß sie wieder neben mir und grinste von Papenburg bis nach Kapstadt. „Und jetzt warten wir ab, was da so alles kommt“, sagte sie zufrieden. Vielleicht ist sie ja beim nächsten Frieslandkrimi als Theresa-Underberg-Double in der Rolle der Apothekerin Insa Scherzinger zu sehen. Ich hatte mir übrigens keine Nummer geholt. Ein Superstar pro Familie langt doch.

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